Wohn- und Gewerbeimmobilien: Käufernachfrage ist weiter hoch

Ein drohender Handelskonflikt mit den USA hat im Monat Mai noch keine Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien in Deutschland gezeigt, so der Immobiliendienstleister Savills. Am Wohninvestmentmarkt habe sich das Transaktionsvolumen sogar verdoppelt.

Blick auf Frankfurt: Die Nachfrage der Investoren nach Immobilien in Deutschland ist weiterhin hoch.

Das international tätige Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills hat den deutschlandweiten Gewerbe- und Wohnimmobilienmarkt im Mai 2018 untersucht.

Während der sich anbahnende Handelskonflikt zwischen den USA und der EU bislang keine Spuren am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt hinterlassen habe, habe sich die Dynamik im Wohninvestmentsegment weiter fortgesetzt, so Savills im aktuellen Investment Market Monthly.

Gewerbeinvestmentmarkt: Käufer bleiben risikoavers

Im Mai 2018 wurde auf dem Gewerbeinvestmentmarkt laut Savills mit 3,47 Milliarden Euro ähnlich viel umgesetzt wie im Vormonat. Zwar würden die Risiken für die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft angesichts des sich anbahnenden Handelskonflikts zwischen den USA und der EU steigen, am Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien hätten diese Ereignisse bislang jedoch noch keine Spuren hinterlassen können. Langfristig könne sich die US-Handelspolitik allerdings durchaus als sogenannter Schwarzer Schwan für den deutschen Immobilienmarkt erweisen.

Ohnehin würden die meisten Investoren weiterhin recht risikoavers agieren. So erfuhren laut Savills vor allem die Top-7-Städte eine steigende Investmentaktivität. Die Zahl der Transaktionen dagegen sei seit einem Jahr rückläufig. Dies spreche dafür, dass Investoren hinsichtlich der Standorte kaum zu Kompromissen bereit seien.

Großvolumige Objekte in etablierten Lagen dürften daher auch in den nächsten Monaten die am stärksten nachgefragten Produkte in allen Nutzungsarten sein, so Savills. Entsprechend hätten die Top-Transaktionen im Mai in den Metropolen stattgefunden: der Verkauf des 40.500 Quadratmeter großen Gallileo-Hochhauses in Frankfurt/Main von der Triuva Kapitalverwaltungsgesellschaft an Capita Land Limited für rund 356 Millionen Euro und das Hilton Berlin, das für rund 297 Millionen Euro an Aroundtown veräußert wurde.

Wohninvestmentmarkt: Transaktionsvolumen verdoppelt

Am Wohninvestmentmarkt wurden nach Angaben von Savills im Mai 1,026 Milliarden Euro umgesetzt. Damit habe sich das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vormonat verdoppelt.

In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurden damit insgesamt Wohnimmobilien für fast 6,7 Milliarden Euro gehandelt. Im aktuellen Marktzyklus sei dies der zweithöchste Wert zu diesem Zeitpunkt des Jahres. Trotz rekordhoher Durchschnittspreise sei jüngst auch der Private-Equity-Investor Blackstone wieder auf Käuferseite aktiv. Dies könne als Indiz gewertet werden, dass internationale Investoren nach wie vor deutliche Wertsteigerungspotenziale am hiesigen Wohnungsmarkt sehen.

Berlin ist laut Savills weiterhin der mit Abstand umsatzstärkste Investmentstandort. Fast ein Viertel des Transaktionsvolumens entfiel in den letzten zwölf Monaten auf die Hauptstadt. In den Bezirken der Spreemetropole sei derweil eine zunehmende Regulierungsdynamik festzustellen, was sich etwa an der steigenden Zahl wahrgenommener Vorkaufsrechte zeige. Dies könne zur weiteren Anspannung des freien Wohnungsmarktes beitragen. (bk)

Foto: Shutterstock

 

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