Wohnatlas 2018: Wo ist Kaufen noch verhältnismäßig günstig?

Wohnraum in Deutschland wird seit Jahren rasant teurer, im Bundesländervergleich zeigen sich jedoch starke Differenzen was die Durchschnittsmieten und -kaufpreise angeht. Wo die Kaufpreise in Relation zu den Mieten noch erschwinglich sind, zeigt der Postbank Wohnatlas.

Quedlinburg: Deutschlandweit ist Wohneigentum in Sachsen-Anhalt am erschwinglichsten.

Mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 4.541 Euro war der Stadtstaat Hamburg im Jahre 2017 am teuersten, das Bundesland Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 1.036 Euro pro Quadratmeter dagegen am günstigsten.

Zwischen Schlusslicht und Spitzenreiter liegen damit pro Quadratmeter rund 3.500 Euro Differenz, und auch in der Bundeshauptstadt Berlin (Rang zwei) ist der Quadratmeter mit 3.941 Euro noch fast vier mal so teuer wie in Sachsen-Anhalt. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.528 Euro ist Bayern das teuerste Flächenland.

Somit stellt sich laut Postbank die Frage, in welchen Bundesländern der Kauf einer Immobilie lohnender als Mieten sein kann. Ein erster Indikator dafür sei der sogenannte Vervielfältiger, der das Kaufpreis-Miete-Verhältnis wiedergebe.

Vervielfältiger in 401 Landkreisen und Städten

Er zeige auf, wie viele jährliche Nettokaltmieten durchschnittlich für den Kauf einer vergleichbaren Wohnung in einem Bundesland bei aktuellem Preisniveau aufzubringen wären. Kaufnebenkosten, mögliche Zinsänderungen sowie die Miet- und Kaufpreisentwicklung bleiben dabei unberücksichtigt.

Ein niedriger Vervielfältiger weise darauf hin, dass Käufer bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit günstiger wegkommen als Mieter. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) habe für den Postbank Wohnatlas die Immobilienmärkte bundesweit unter die Lupe genommen und den Vervielfältiger für alle 16 Bundesländer ermittelt.

Die Berechnungen basieren auf Kauf- und Mietpreisen, die 2017 für die 401 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland erhoben wurden.

Kauf in jedem dritten Bundesland noch erschwinglich

Sechs der 16 Bundesländer bieten im Verhältnis zu den durchschnittlichen Mieten noch vergleichsweise günstige durchschnittliche Kaufpreise.

In Sachsen-Anhalt, Thüringen, im Saarland, in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen liegen die Kaufpreise im Mittel unter dem 22,5-Fachen der jährlichen Nettokaltmieten.

„Ein kleiner Vervielfältiger kann für Selbstnutzer ein erster guter Hinweis darauf sein, dass die finanzielle Belastung durch den Erwerb einer Immobilie die ansonsten entstehenden Mietzahlungen langfristig nicht übersteigt“, sagt Eva Grunwald, Bereichsleiterin für das Immobiliengeschäft Privatkunden bei der Postbank.

Seite zwei: Passt die Wunschimmobilie zur Lebensplanung?

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