Wohnimmobilien: LBS erwarten Preisanstieg zwischen vier und sieben Prozent

Die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien reißt nach Einschätzung der Landesbausparkassen (LBS) nicht ab und wird im laufenden Jahr für weiteres Preiswachstum sorgen. Nach den Ergebnissen des LBS-Immobilienpreisspiegels gibt es jedoch auch noch vergleichsweise günstige Großstädte und Immobilientypen.

Am teuersten sind Einfamilienhäuser aus dem Bestand in der Region München.

Das Nachfragewachstum auf dem deutschen Wohnungsmarkt hat nach einer aktuellen Erhebung der Landesbausparkassen (LBS) im Vergleich zum Vorjahr nichts an Dynamik eingebüßt. Gleichzeitig schrumpfe das Angebot im Bestand, der Neubau kommt nicht schnell genug hinterher.

„Unsere Experten rechnen deshalb mit einem Preisanstieg von vier bis sieben Prozent bis zum Jahresende“, so Verbandsdirektor Axel Guthmann bei der Vorstellung der LBS-Analyse „Markt für Wohnimmobilien 2018“ in Berlin.

Die unverändert hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien werde derzeit nicht nur von Selbstnutzern, sondern vor allem von Kapitalanlegern gespeist. Das Angebot könne damit erkennbar nicht Schritt halten.

Nur Neubau kann den Markt beruhigen

Erst wenn die in den letzten Jahren bereits genehmigten Wohnungen auch tatsächlich gebaut seien, dürften sich die Preise beruhigen. Aktuell bestehe einen sogenannter „Genehmigungsüberhang“ von rund 650.000 Wohnungen. Voraussetzung für künftig wieder ausgeglichene Märkte sei allerdings, dass die Baugenehmigungszahlen nicht einbrechen und es gelinge, das Angebot an Bauland auszuweiten. „Nachverdichtung ist gut, aber ohne die Erschließung neuer Flächen wird es nicht gehen“, so Guthmann.

Basis der Untersuchung ist eine jährliche Umfrage bei LBS und Sparkassen in 402 Land- und Stadtkreisen. Die Immobilienexperten werden jeweils im Frühjahr über ihre Einschätzung zur Angebots- und Nachfragesituation auf dem Neubau- und Gebrauchtwohnungsmarkt sowie über typische Preise – jeweils in mittleren bis guten Lagen – vor Ort befragt. Erfasst werden damit für rund 960 Städte die aktuellen Preise für frei stehende Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Eigentumswohnungen und Bauland. Sie erscheinen zusammengefasst im „LBS-Immobilienpreisspiegel“.

Bestandshäuser in München und im Südwesten am teuersten

Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist geprägt von enormen Preisunterschieden von Region zu Region. Dies gilt nach Aussage der LBS traditionell für gebrauchte frei stehende Einfamilienhäuser, meist in attraktiver Lage, die auf der Beliebtheitsskala ganz oben stehen.

An der Preisspitze bundesdeutscher Großstädte erscheint den Daten zufolge München, wo es mit 1,4 Millionen Euro mehr als zehnmal so teuer ist wie in einzelnen ostdeutschen Mittelstädten. Hinter der bayerischen Landeshauptstadt folgen bei den Großstädten der Südwesten mit Wiesbaden (1,2 Millionen Euro), Frankfurt (950.000 Euro), Stuttgart (900.000 Euro), Heidelberg (810.000 Euro) und Freiburg im Breisgau (780.000 Euro).

Teils noch teurer sind Immobilien in attraktiven Umlandgemeinden. So weist der Münchener Nobel-Vorort Grünwald laut LBS mit 2,2 Millionen Euro sogar den absoluten Rekord auf. Und in Meerbusch seien die typischen Objekte mit 760.000 Euro um 245.000 Euro teurer als in Düsseldorf. Spitzenpreise gibt es nach Aussage der LBS-Experten auch in Regionen mit besonders reizvoller Landschaft: in den Voralpen Starnberg mit 1,5 Millionen Euro, am Bodensee Konstanz und Lindau mit 700.000 und 800.000 Euro.

Berlin, Leipzig und Hannover noch vergleichweise günstig

Auf der anderen Seite verzeichnet der Immobilienpreisspiegel der LBS auch Halbmillionenstädte, bei denen relativ günstige gebrauchte Einfamilien-häuser verfügbar sind. Typische Preise bewegten sich in Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund und Dresden, aber auch in Berlin in einer Bandbreite zwischen 290.000 und 390.000 Euro.

In manchen Großstädten liege das Preisniveau noch einmal deutlich niedriger, nicht nur in den neuen Ländern mit Halle und Magdeburg (160.000 und 200.000 Euro), sondern vereinzelt auch im Norden (Bremerhaven mit 160.000 Euro) und im Westen (Siegen mit 180.000 Euro). In den Mittelstädten markieren nach Aussage der LBS Eisleben und Annaberg-Buchholz mit jeweils 60.000 Euro das untere Ende der Preisskala.

Seite 2: Reihenhäuser bieten oft erschwingliche Einstiegspreise

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