Zahl der Frauen in den Vorstandsetagen gestiegen

Frauen kommen in der Topetage deutscher börsennotierter Unternehmen allmählich voran. Allerdings dominieren nach wie vor Männer in der obersten Führungsebene, wie aus einer Auswertung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht.

Jennifer Morgan führt den Softwareriesen SAP seit Oktober als Co-Chefin.

Danach arbeiteten in den 160 Konzernen der Börsenindizes Dax, MDax und SDax zum Stichtag 1. Januar 2020 insgesamt 64 Frauen im Vorstand. Das waren sechs Managerinnen mehr als ein Jahr zuvor. Ihnen saßen 633 Männer gegenüber.

Der Frauenanteil in der Topetage sei seit Juli 2015 kontinuierlich gestiegen, erläuterte EY. Damals habe er bei 5 Prozent gelegen, inzwischen seien es 9,2 Prozent. Allerdings sind die ausschließlich von Männern geführten Unternehmen immer noch klar in der Mehrheit: In 66 Prozent der Vorstandsgremien sitzt den Angaben zufolge keine Frau.

„So langsam tut sich etwas“

Erhebliche Unterschiede gibt es zwischen großen und kleineren börsennotierten Unternehmen. In der obersten Börsenliga der 30 Dax-Konzerne haben mehr als drei Viertel der Firmen (77 Prozent) mindestens eine Frau im Vorstand. Im MDax der mittelgroßen Werte sind es 28 Prozent. Im SDax nur 20 Prozent der Unternehmen.

Bei einem Dax-Konzern steht zudem erstmals eine Frau an der Spitze: Jennifer Morgan führt den Softwareriesen SAP seit Oktober als Co-Chefin. Bei Thyssenkrupp wechselte Martina Merz vom Aufsichtsrat auf den Chefsessel im Vorstand – allerdings derzeit nur vorübergehend. „So langsam tut sich etwas in den Vorständen der börsennotierten Unternehmen in Deutschland“, sagte EY-Experte Markus Heinen. (dpa-AFX)

Foto: Picture Alliance 

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