IWH erwartet für 2008 konjunkturelle Delle

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat wegen der Finanzmarktturbulenzen seine Wachstumsprognosen für Deutschland hinsichtlich des laufenden und des kommenden Jahres gesenkt.
Derzeit stocke der Aufschwung in Deutschland stocke und für die nächsten zwölf Monate rechnen die Experten mit einer konjunkturellen Delle. So prognostiziert das IWH für 2008 ein Wachstum von 1,7 Prozent, nach 2,5 Prozent 2007. Im Sommer hatten die Forscher für 2008 noch 2,5 Prozent, nach 2,6 Prozent im laufenden Jahr veranschlagt. 2009 dürfte sich das Wirtschaftswachstum der Prognose zufolge auf 2,0 Prozent beschleunigen.

Mit der im kommenden Jahr zu erwartenden Abschwächung sei der Aufschwung aber nicht beendet, sondern lediglich unterbrochen, so die Wirtschaftsfachleute. Die gegenseitige Verstärkung der konjunkturellen Impulse von Exportgeschäft, Investitionstätigkeit und Konsum dürfte 2008 schwach ausfallen. Damit lasse die Dynamik der gesamtwirt-schaftlichen Aktivität zunächst nach. Nach dem Schwinden der Schocks dürfte sich die konjunkturelle Aufwärtsbewegung in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 aber wieder verstärken. 2009 dürfte sich der Aufschwung dann fortsetzen. Das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsentwicklung werde auch am fortwährenden Beschäftigungsaufbau deutlich, betonen die Forscher. Dieser dürfte sich auch während der kurzzeitigen wirtschaftlichen Schwäche fortsetzen. Allerdings dürfe die Politik die erreichte Flexibilität am Arbeitsmarkt nicht weiter untergraben. Die Einführung branchenspezifischer Mindestlöhne und die Verlängerung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld für ältere Arbeitnehmer seien „der falsche Weg“. Auch die Festlegung eines Mindeststundenlohns in Höhe von nur fünf Euro brächte reichlich zwei Millionen Arbeits-plätze in Gefahr, darunter 750.000 in Ostdeutschland, mahnen die Forscher. (af)

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