Keine Panikverkäufe: Comdirect-Anleger trotzen Staatsschulden-Krise

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Im Gegensatz zu anderen Studien registriert eine aktuelle Analyse der Quickborner Comdirect Bank keine Verunsicherung bei Anlegern durch die Schuldenkrise in Griechenland. Der „Comdirect Brokerage Index“, heute erstmals veröffentlicht, zeige keine Hinweise für massive oder übereilte Verkäufe, so das Unternehmen.

Der Index stellt das Verhältnis von Wertpapierkäufen zu -verkäufen der 700.000 Comdirect-Depotkunden dar. Im April 2010 lag das Barometer bei 96,4 Punkten. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (Basiswert Januar 2005 bis Dezember 2009 = 100) war die Kaufbereitschaft der Privatanleger leicht rückläufig. Ein Indexwert über 100 würde anzeigen, dass die Investitionsneigung der Privatanleger an den Finanzmärkten zunimmt.

Die Reaktionen der Anleger hängen jedoch maßgeblich mit den Assetklassen zusammen. Während bei Aktien die Kaufbereitschaft im Vergleich zum Vormonat zunahm (103,4 vs. 101,2 Punkte), standen Fonds auf der Verkaufsliste der Anleger. Der Index für Fonds lag bei 63,2 Punkten. Das sei auch der Grund dafür, dass der Index im April insgesamt unter dem Basiswert von 100 lag, analyisiert die Comdirect.

„Obwohl sich die Griechenland-Krise Ende April zugespitzt hat, sind die Anleger zu diesem Zeitpunkt nicht massiv aus ihren Investments ausgestiegen, nur bei Aktienfonds überwogen die Verkaufsorders deutlich“, sagt Malte Rubruck, Produktmanager Trading bei der Comdirect. Vielmehr hätten chancenorientierte Anleger die ausgeprägte Volatilität der letzten Aprilwoche für kurzfristige Wertpapierkäufe genutzt. Dafür sprächen, so Rubruck weiter, die insgesamt zunehmende Aktivität der Privatanleger sowie die Indexwerte bei Zertifikaten und Optionsscheinen. (hb)

Foto: Shutterstock

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