Postbank: Bundesbürger bleiben vorerst auf Sparkurs

Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise haben die privaten Haushalte in Deutschland ihr Geldvermögen 2009 stärker vermehrt als in den Jahren zuvor. Insgesamt 146,9 Milliarden Euro wurden bei Banken, Versicherungen und in Depots angehäuft – das ist der höchste Wert seit der Jahrtausendwende. Die Volkswirte der Postbank erwarten, dass der Trend zumindest kurzfristig anhält.

portemonnaie geldbörse sparen„Für dieses Jahr rechnen wir erneut mit einer Neubildung von Geldvermögen in der Größenordnung von 150 Milliarden Euro. Zugleich dürfte die private Verschuldung nochmals leicht sinken“, sagt Postbank-Chefvolkswirt Dr. Marco Bargel. Auch für 2011 gebe es keine Hinweise auf ein sich rasch änderndes Spar- oder Verschuldungsverhalten, so Bargel weiter.

Auf Sicht mehrerer Jahre rechnet die Postbank allerdings damit, dass die aktuell sehr geringen Investitionen in den Wohnungsbau aufgrund der sich vor allem in Ballungsräumen abzeichnenden Knappheit an Wohnraum wieder zunehmen. Diese Ausgaben würden dann zulasten des Finanzvermögens gehen, da Immobilien dort nicht geführt werden.

In den vergangenen Jahrzehnten ist das Sparvermögen der Bundesbürger markant gestiegen. Lag es 1991, im Jahr nach der Wiedervereinigung, noch bei 1.926 Milliarden Euro, so stieg es bis zum Ende der 90er Jahre auf 3.444 Milliarden Euro. Ende 2009 erreichte es dann 4.671 Milliarden Euro.

Wirklich reich seien die Deutschen im internationalen Vergleich trotzdem noch nicht, so die Postbank-Analysten. So hätten beispielsweise Briten und Amerikaner nach wie vor fast die Hälfte beziehungsweise gut ein Drittel mehr auf der hohen Kante als die Bundesbürger (gemessen im Verhältnis zum verfügbaren Einkommen). (hb)

Foto: Shutterstock

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