Rohstofffonds: Dossier

Die wichtigsten Märkte für Rohstoffe sind mit soliden Gewinnen ins Jahr 2013 gestartet. Auch die Energierohstoffe Gas und Erdöl sorgten bei Anlegern für ein kräftiges Plus.

Inzwischen hat die jüngste Rallye allerdings wieder nachgelassen. Rohstoffexperten sind aber nach wie vor zuversichtlich: „Positive Konjunkturdaten insbesondere aus China unterstützen zwar weiterhin das Weltwirtschaftswachstum. Aber die Rückkehr politischer Risiken wie etwa aus dem Korruptionsskandal in der spanischen Regierungspartei, die bevorstehenden Parlamentswahlen in Italien und die aufkommenden Diskussionen um einen Währungskrieg verlangsamen diesen Prozess“, erklärt Ole S. Hansen von der Saxo Bank.

Politische Spannungen treiben Ölpreis

Geopolitische Sorgen rund um Syrien und den Iran schoben den Ölpreis weiter an. Die Sorte Brent durchbrach nach einer Drei-Wochen-Rallye ihr Hoch vom letzten September und kletterte auf 117,95 US-Dollar pro Barrel, weiß Hansen: „Ein weiterer Anstieg in Richtung der 120 US-Dollar-Marke könnte jedoch die Wachstumserwartungen beeinträchtigen und Interventionen seitens der Energieagentur IEA und Saudi-Arabiens nach sich ziehen.“

Der Goldpreis bewegt sich unterdessen seitwärts. „Es muss erst wieder die Marke von 1.690 US-Dollar pro Unze durchbrochen werden, bis sich wieder ein Aufwärtstrend einstellen könne“, so Hansen. Diese Widerstandslinie konnte bis jetzt jedoch nicht gebrochen werden, denn obwohl die Zentralbanken den Markt weiterhin mit billigem Geld fluten, fehle es am entsprechenden Inflationsdruck. Andererseits hat sich Gold trotz Mario Draghis Kommentar, er mache sich keine Sorgen bezüglich der Euro-Aufwertung, stabil gehalten.

Goldproduzenten machen ihre Hausaufgaben

Goldminenaktien konnten in den zurückliegenden Jahren kaum vom steigenden Goldpreisen profitieren. Die Manager der Goldaktienfonds gehen davon aus, dass ihre Investments die Underperformance gegenüber dem Goldpreis der letzten Jahre in ein umso größeres Kursplus verwandeln können.

John Hathaway, Falcon

John Hathaway, Fondsmanager des Falcon Gold Equity Fund, erklärt im Gespräch mit Cash. die Hintergründe und erwartet eine Aufholjagd: „Minenaktien werden überdurchschnittlich performen.“ Die Gesellschaften nehmen mehr Rücksicht auf Aktionäre und reduzieren ihre Kosten, wie Hathaway bestätigt: „Grundsätzlich stehen wir vor fundamentalen Änderungen in der Goldindustrie. Endlich scheinen sich die Unternehmen um die Sorgen der Investoren, welche zu einer Stimmungsverschlechterung geführt haben, zu kümmern. Beispielsweise ermässigt sich der Kostendruck allmählich, was zu Margenverbesserungen führen sollte.“

Von einem Aufschwung geht auch Joachim Berlenbach, Earth Resource Investment Group, aus: „Angesichts der unseres Erachtens bevorstehenden Goldpreisrallye hält der Earth Gold Fund UI derzeit nur wenige Tier-1-Goldproduzenten. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf Tier-2- und Tier-3-Produzenten, die nach Einschätzung des Fondsmanagements in einem steigenden Markt einen besseren Hebel bieten.“ Berlenbach meint damit kleinere Gesellschaften aus der zweiten Reihe, die größeres Kurspotenzial haben sollen.

Zuletzt hat Berlenbach den Minenbetreiber African Barrick Gold im Portfolio reduziert. Gleichzeitig wurde die Fondsposition Goldcorp erhöht, weil die Aktie nach Berlenbachs Einschätzung aufgrund von operationellen Problemen und Kostensteigerungen, insbesondere in Argentinien, unverhältnismäßig abgestraft wurde. Auch in einen Silberproduzenten aus Mexiko, mit interessantem Explorationspotenzial, wurde investiert. Am langfristigen Erfolgspotenzial von Rohstofffondsanlagen zweifelt der Experte ohnehin nicht. (mr)

 

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Foto: Shutterstock

 

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