Jupiter: China-Pessimismus überzogen

Chinas Immobilien- und Kreditmärkte sind nach Einschätzung zahlreicher Analysten überhitzt. Philip Ehrmann managt den Aktienfonds Jupiter China Sustainable Growth und glaubt, dass die Kritiker falsch liegen.

Die Warner unterschätzen aus Sicht von Ehrmann den Reformeifer der chinesischen Regierung: „Chinas Wirtschaft ist in den letzten Jahren dramatisch gewachsen. Doch jene, die sich vor dem Expansionstempo fürchten, scheinen zu vergessen, dass dieses durch gesunde Währungsreserven und inländische Ersparnisse unterstützt wurde. Wir sind überzeugt, dass der allgemeine Schuldenstand des Landes aktuell überschaubar ist.“

Wirtschaftswachstum wird politisch kontrolliert

„Das vorherrschende Konjunkturpaket wurde in den letzten 18 Monaten bereits zurückgefahren. Bleibt die Frage, ob die Regierung um Präsident Xi Jinping wirklich den Willen hat, die Reformen anzutreiben, doch die Zeichen stehen gut. Weiterhin nicht abklingen werden die Bedenken um projekt-finanzierende Anlageprodukte, für die Banken oft zu zurückhaltend waren“, so Ehrmann. Viele solcher Trust-Produkte würden nun zwischen April und September fällig und stellten somit für einige Kritiker ein potenzielles Destabilisierungsrisiko des Finanzsystems dar: „Wir möchten jedoch hervorheben, dass dies nur für eine kleine Anzahl von Trust-Produkten zutrifft und China’s Regierungsbehörde die Entwicklungen am Finanzmarkt sehr genau verfolgt. Viele dieser finanziellen Bedenken werden unserer Meinung nach bereits im Aktienkurs börsennotierter, chinesischer Finanzinstitute reflektiert – ebenso wie im Aktienmarkt, der seit anderthalb Jahren schlecht geredet wird.“

Auch der Jupiter-Fondsmanager meint, dass die politischen Reformen irgendwann mit den ökonomischen Fortschritten übereinstimmen müssen, aber „solange das Einkommen weiter steigt, fordert die chinesische Bevölkerung dies eher weniger.“ Und fügt hinzu: „Der Fortschritt bei den erforderlichen Reformen bleibt konstant, aber ungleichmäßig und könnte so zu weiterer Marktvolatilität in den nächsten Monaten führen. Nach unserer Auffassung könnte jede Schwäche des Aktienmarktes eine gute Möglichkeit sein, Qualitätsunternehmen zu attraktiven Preisen aufzunehmen.“ (mr)

Foto: Shutterstock

 

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