MFS: Extreme Risiken nehmen zu

Das derzeitige „Goldilocks‘‘-Umfeld mit niedrigem Wachstum, niedriger Inflation, Schuldenabbau in den Industrieländern und weltweit reichlich Liquidität dürfte alles in allem gut für Credits sein. Kurzfristig mag es keinen Grund für einen deutlichen Renditeanstieg oder eine Aktienmarktkorrektur geben.

Die Extremrisiken scheinen allerdings zuzunehmen. Die Spreads könnten sich ausweiten, wenn die Volatilität steigt. Es ist fraglich, wie lange Zins-, Aktien- und Währungsvolatilität noch so niedrig bleiben können. Die niedrige Volatilität macht heute sogar noch mehr Sorgen als vor sechs Monaten. Am Ende könnten die Anleger zu sorglos werden und zu hohe Risiken eingehen.

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Spannende Unternehmensanleihen

Noch immer meinen wir, dass Kursverluste am Anleihenmarkt aufgrund steigender Zinsen durch eine eher kurze Duration gemindert werden können. Ebenso wichtig ist aber ein Spreadpuffer durch die Übergewichtung von Credits mit mittlerer Qualität. Interessant sind also hochwertige High-Yield-Anleihen ebenso wie Titel mit einem niedrigen Investmentgrade- Rating.

Zu Jahresbeginn haben wir gewarnt, dass die derzeitigen Bewertungen am Credit-Markt kaum Fehlentscheidungen zulassen, da die Spreads in vielen Sektoren bereits auf ihre fairen Niveaus gefallen waren. Doch seitdem sind sie sogar noch weiter zurückgegangen. Heute steht fest, dass Credits jetzt nicht mehr in jedem Fall vor steigenden Zinsen schützen.

Autor Robert M. Hall ist Portfolio Manager bei der US-amerikanischen Fondsgesellschaft MFS Investment Management mit Sitz in Boston/Massachusetts.

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