Dax geht vor US-Arbeitsmarktdaten in die Defensive

Negative Vorgaben der Börsen in Übersee dürften am deutschen Aktienmarkt für einen schwächeren Start ins zweite Quartal sorgen. Zudem richten sich die Blicke am Freitag bereits auf wichtige US-Konjunkturdaten am Nachmittag.

Am ersten Tag im April geht es mit dem DAX zunächst abwärts.

Insbesondere die Kursverluste an der japanischen Börse, die unter Stimmungsdaten aus der Industrie litt, dürften auch hierzulande auf der Laune der Anleger lasten, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Zudem stelle sich die Frage, von welcher Seite neue Impulse für den deutschen Aktienmarkt kommen könnten. So pendelt der Dax seit rund zwei Wochen um die Marke von 10.000 Punkten.

Jobdaten aus den USA im Fokus

Viel Positives scheint Schmidt zufolge bereits in die Kurse eingepreist. Zudem habe der Ölpreis zuletzt wieder geschwächelt und der Euro fühle sich offenbar auf seinem erhöhten Niveau wohl. Ein stärkerer Euro kann zur Belastung für Unternehmen werden, da ihre Waren außerhalb der Eurozone teurer werden können, was die Exportaussichten trübt.

Frische Impulse für den Euro-Dollar-Wechselkurs könnten am Nachmittag Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie der ISM-Index als Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes liefern. Die Konjunkturentwicklung ist mit Blick auf mögliche, weitere Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed von großer Bedeutung.

Konsolidierung in der Stahlbranche möglich

Die Aktien von Thyssenkrupp stemmten sich im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) mit einem Plus von 3,50 Prozent gegen den schwächeren Gesamtmarkt. Der Dax-Konzern verhandelt einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge mit der indischen Tata Steel über eine Beteiligung an der europäischen Stahlsparte des deutschen Industriekonzerns. Einem Händler zufolge nährt dies die Hoffnung der Anleger auf eine Konsolidierung der europäischen Stahlbranche.

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Auch die Lufthansa-Papiere könnten einen Blick wert sein. Ein Börsianer sieht in einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ eine mögliche Belastung für die Papiere. Demnach soll der Münchner Flughafen der Fluggesellschaft ohne angemessene Gegenleistung Vorteile in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro verschafft haben. Zu dieser Einschätzung komme ein bisher unter Verschluss gehaltener Prüfbericht des Bayerischen Obersten Rechnungshofes (ORH). Ein Gegengutachten einer Unternehmensberatung komme allerdings zu dem Ergebnis, dass die vom ORH errechneten Vorteile zugunsten der Lufthansa völlig überzogen seien.

Quelle: dpa-Afx/tr

Foto: Shutterstock

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