Fallen Angels mit Potenzial im Hochzinsbereich

Der High-Yield-Anleihen-Markt ist nach Meinung von Fisch Asset Management in einem robusten Zustand. Eine sorgfältige Prüfung der Bonität bei Fallen Angels ist dennoch essenziell.

Peter Jeggli, Fisch AM:
Peter Jeggli, Fisch AM: „Seit Jahresbeginn erzielten Hochzinsanleihen ansehnliche Renditen.“

Der High Yield-Anleihen-Markt zeigt sich in einem robusten Zustand. Zwar setzten nach den starken Kursavancen im März und April Anfang Mai Gewinnmitnahmen ein, doch nach einer leichten Korrekturphase von minus 0,7 Prozent nahmen die Käufe bei Risikoprämien von plus 6,4 Prozent gegenüber US-Staatsanleihen wieder zu. „Dies erachten wir als sehr positives Zeichen. Angeführt mit Titelgewinnen aus Asien, Osteuropa und Nordamerika schloss der globale High Yield-Markt im Mai immerhin mit einem halben Prozent im Plus. Seit Jahresanfang erzielten Hochzinsanleihen ansehnliche Renditen. Die Nase vorn haben globale und US-amerikanische High Yield-Strategien mit sieben Prozent Performance vor europäischen Portfolios mit rund 3,5 Prozent (Zahlen auf Basis 100-prozentiger Währungsabsicherung). Die aktuellen Risikoprämien von rund sechs Prozent im Vergleich zu US-Staatsanleihen bedeuten einen attraktiven Aufschlag und die effektive Rendite von sieben Prozent und eine Duration von vier sprechen für ein lohnendes Rendite/Risiko-Profil für globale High-Yield-Strategien“, sagt Peter Jeggli, Senior Portfolio Manager des Fisch Bond Global High Yield Fund.

Mehrwert für das Portfolio

Insbesondere entgegen der zahlreichen kritischen Töne im Markt während Januar und Februar zeigte die Anlageklasse, dass sie einen Mehrwert im Portfolio generieren kann. „Immerhin haben hochverzinsliche Anleihen in den vergangenen 30 Jahren absolut betrachtet 25 Mal eine positive Rendite geliefert und nie zwei Mal in Folge negativ performt. Basierend auf einer geschätzten Ausfallrate von fünf bis sechs Prozent bietet das aktuelle Spread-Niveau eine hohe Risiko-Entschädigung. Auch erzielten High Yield-Anleihen in Zeiten steigender Zinsen aufgrund besserer Wachstumsaussichten überdurchschnittliche Ergebnisse in der Vergangenheit. Wir denken, dass allfällige Zinsschritte moderat ausfallen und vom High Yield-Markt aufgrund der negativen Korrelation zwischen Zinsen und Spreads entsprechend gut verkraftet werden“, so Jeggli.

Marktanomalien taktisch ausnutzen

Die in diesem Jahr besonders volatilen Finanzmärkte führen oft zu Verzerrungen und Anomalien, die taktisch ausgenutzt werden können. So lohnt es sich zum Beispiel, das Augenmerk auf die so genannten Fallen Angels zu richten. Denn Emittenten, welche durch Absatz- und Managementprobleme ihr Investment Grade-Rating verlieren, aber über gute Wachstumsaussichten verfügen und substanziell in der Lage sind ihre Schulden weiterhin zu bedienen, liefern erfahrungsgemäß eine attraktive Mehrrendite. „Fallen Angels erleiden durch ihre Herabstufung überdurchschnittliche Kursverluste, da Investoren aufgrund ihrer Anlagerichtlinien oder Index-Orientierung gezwungen sind, diese zu verkaufen. So entstehen Ausverkaufspreise, welche uns als Asset Manager attraktive Anlageopportunitäten bieten. Beispiele hierfür sind Anglo American oder Yum Brands – letzterer ist bekannt für Restaurantketten wie KFC, Pizza Hut oder Taco Bell. Solche Anlagen müssen jedoch sorgfältig auf ihre Bonität überprüft werden. Für uns kommen nur Unternehmen, die aufgrund ihrer Größe, der Fähigkeit die Bilanzen durch Verkäufe zu stabilisieren und ihrem Zugang zu den Kapitalmärkten überleben, für ein Investment infrage“, meint Jeggli. (fm)

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Foto: Fisch Asset Management

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