Factor-Investing in Aktien: Smartes Investieren oder Münzwurf?

Es klingt plausibel: Investments in Aktien, die etwa fundamental unterbewertet sind oder die hohe Dividenden zahlen, bieten gegenüber dem breiten Markt Chancen. Was liegt also näher, diese Faktoren systematisch zu nutzen? Das Problem: Auch Faktoren unterliegen Zyklen.

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Zu den wichtigsten Faktoren zählen Größe (niedrige Marktkapitalisierung), Value (günstige Bewertung), Momentum (überdurchschnittliche Wertentwicklung), Low-Vola (Aktien mit geringerem Risiko) sowie Quality (Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen).

Tatsächlich wird das sogenannte Factor-Investing oder faktororientiertes Investieren immer beliebter. Zu den bekanntesten quantitativen Modellen zählen die schon in den 70er-Jahren von Eugene Fama und Kenneth French explizit benannten Faktoren Größe (niedrige Marktkapitalisierung) und Value, also günstige Bewertung.

Im Laufe der Jahre kamen noch weitere wie Momentum (überdurchschnittliche Wertentwicklung), Low-Vola (Aktien mit geringerem Risiko) sowie Quality (Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen) hinzu. Richtig neu sind die Faktoren also nicht.

Neue Produktvielfalt

Dass das Thema jetzt an Dynamik gewinnt und das Interesse der Anleger deutlich steigt, hat für Markus Kaiser, Fondsmanager beim Vermögensverwalter StarCapital, vor allem etwas mit dem gewachsenen Angebot und der Produktvielfalt zu tun.

Die Zahl der Exchange Traded Funds (ETFs), die in Faktoren investieren, ist sprunghaft angestiegen. Für diese Produkte hat sich mittlerweile der Oberbegriff Smart-Beta etabliert. Manchmal ist auch von Strategic-Beta- oder Faktor-ETFs die Rede.

Gemeint sind jeweils Indexfonds, die keine klassischen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes nachbauen, sondern nach alternativen Kriterien gewichtete Marktbarometer. „Es gibt immer mehr geeignete Smart-Beta-ETFs. Der Werkzeugkasten wird immer größer“, sagt Kaiser.

„Risikoprämien gezielt ausschöpfen“

„Der wesentliche Vorteil des Faktor Investings gegenüber traditionellen Anlagen ist, dass sie empirisch getestete Risikoprämien gezielt ausschöpfen können“, sagt Brian Kirk, Portfoliomanager des Jyske SICAV Equities Low Volatility.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Anleger genau wissen, in welchem Marktumfeld sich mit einer solchen Strategie eine Outperformance gegenüber dem breiten Markt erzielen lässt – und wann eher nicht.

Doch so positiv die Strategie des Faktor Investing auch klingen mag, es gibt einen entscheidenden Haken: „Faktoren sind Hilfsmittel, um das Rendite-Risiko-Profil einer Vermögensanlage zu optimieren“, sagt Fondsmanager Kaiser.

Seite zwei: Risiko der Zyklik bei Faktoren

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