Robo Advisor: Ein Leitfaden für Laien

Wenn Robo Advisor dazu führen, dass Kunden ihr Geld statt auf dem Sparbuch an der Börse anlegen, sind sie ihr Geld auf jeden Fall wert. Geht es aber um eine Umschichtung der Gelder von bereits bestehenden ETF-Anlagen in die Verwaltung eines Robo Advisors, rate ich von den Anbietern ab.

Der Großteil der rund zehn am deutschen Markt aktiven Robo Advisor bestimmt zu Beginn der Anlage einmalig eine Aufteilung des Geldes auf verschiedene Assetklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien, etc.) und kauft entsprechende ETFs.

Einmal jährlich steht das sogenannte Rebalancing an. Dann überprüft der Robo Advisor, ob das Portfolio noch zum gewählten Risikoprofil passt. Typischerweise steigen Aktien stärker als Anleihen, beherbergen dafür aber auch größere Risiken.

Aktive versus passive Robo Advisor

Über ein Jahr hinweg steigt somit ihr Gewicht im Portfolio – und damit das Risiko in schlechten Zeiten. Deswegen werden meist Aktien-Exchange Traded Funds verkauft und Anleihen-ETFs nachgekauft. Bei diesem Typ spricht man vom passiven Robo Advisor.

Aktive Robo Advisor hingegen haben keinen fixen Termin für das Rebalancing, sondern schauen sich das Portfolio jeden Tag auf Basis von festen Regeln an. Steigt beispielsweise das Risiko im Markt durch besonders hohe Schwankungen, entscheidet der Robo Advisor sich für den Verkauf von risikobehafteten Titeln.

Sucht man nach einer möglichst einfachen und risikoarmen Anlage, so sind ETF-Sparpläne die beste Möglichkeit, bewährte Aktien mit ausgesprochen niedrigen Kosten zu verbinden.

Noch keine Langzeiterfolge zu sehen

Ich empfehle Anlegern, das Depot bei günstigen Online-Brokern wie flatex oder Cortal Consors zu führen. Für die Zusammenstellung der Exchange Traded Funds empfehle ich die Tools von JustETF oder flatex.

Passive Robo Advisor halte ich grundsätzlich für verzichtbar. Aktive Robo Advisor, in erster Linie Scalable Capital und Whitebox, verfügen hingegen über Technologien, auf die man als Kleinanleger keinen Zugriff hat. Dafür sind die vergleichsweise hohen Gebühren dann gerechtfertigt. Ihre Technik kann aber aufgrund der Neuheit der Anbieter noch keine Langzeiterfolge vorweisen.

Wer risikoscheu ist, sollte sich also überlegen, ob er das Risiko eingeht und die tatsächliche Anlagequalität der Anbieter testen möchte.

Autor Niklas Vogt ist Redakteur beim Portal robo-advisor.de und beschäftigt sich mit Geldanlagen für private Kleinanleger.

Foto: Shutterstock

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments