Rückkehr der Absolute-Return-Strategien

2016 war mit steigenden Märkten und wenig Volatilität kein günstiges Umfeld für Absolute-Return-Fonds. Mit der höheren Volatilität und wachsenden Sorgen der Anleger steigt die Nachfrage nach den Strategien wieder an. Doch nicht alle Fondsmanager werden erfolgreich sein. Gastbeitrag von Gilles Sitbon, Sycomore

Gilles Sitbon ist Portfoliomanager des Sycomore L/S Opportunities Fonds
Gilles Sitbon: „Das Problem ist, dass viele Hedgefonds zu oft dieselben direktionalen Wetten eingehen.“

2017 war ein gutes Jahr für Absolute-Return-Fonds in Europa. Gerade in Deutschland zog die Nachfrage an: Die Branche verzeichnete das stärkste Wachstum seit 2010. Nach einem enttäuschenden 2016 vertrauten im vergangenen Jahr viele Anleger den spezialisierten alternativen Anlagekonzepten wieder.

Eine erfreuliche Entwicklung für Hedgefonds, doch die Rendite der Absolute-Return-Strategien konnte den Erwartungen oft nicht standhalten. Die gleichmäßig steigenden Aktienkurse stellten die Assetklasse vor Herausforderungen; ihre Stärken kann sie vielmehr in volatilen Marktphasen ausspielen.

Anleger werden vorsichtiger

Die guten Wachstumszahlen der Absolute-Return-Fonds sind auch darauf zurückzuführen, dass Anleger jetzt vorsichtiger werden. Die zuletzt niedrige Volatilität sowie die Tatsache, dass wir uns im achten Jahr eines Bullenmarktes befinden, erwecken für viele Investoren den Eindruck einer späten Zyklusrallye. Sie bereiten sich auf ein volatileres Marktumfeld vor und beginnen, sich defensiver aufzustellen.

Auch wir glauben, dass die Volatilität wieder zunehmen wird. Die Normalisierung der Zentralbankpolitik zusammen mit einem stärker synchronisierten globalen Wachstum sind die Grundlage für eine nachhaltigere Marktentwicklung. Auf der Risikoseite steht hingegen, dass wir noch nicht wissen, was Brexit und Trump praktisch bedeuten.

Wachsende Unsicherheit

Eine Erhöhung des US-Defizits, die Einschränkung des Welthandels und ein Wiederaufleben des Protektionismus sind ernsthafte Bedrohungen für die globale Wirtschaft. In Europa bereitet insbesondere Italien Sorgen, die neue Regierung könnte die Verschuldung des Landes dramatisch in die Höhe treiben und damit die Zukunft des Euro ernsthaft gefährden.

Seite zwei: Die Herausforderungen für Absolute-Return-Manager 

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