So profitieren Anleger von der Zukunft des Autos

E-Mobilität, Selbstfahrende Autos und der Trend zur Sharing Economy verändern die Automobilbranche nachhaltig. „Das Produkt Auto wird schon bald ein anderes sein, als wir es heute kennen“, sagt Tom Riley von Axa. Darauf müssen sich auch Investoren vorbereiten.

Im Silicon Valley werden selbstfahrende Autos, wie hier ein Modell von Waymo, bereits unter Alltagsbedingungen getestet.
Im Silicon Valley werden selbstfahrende Autos, wie hier ein Modell von Waymo, bereits unter Alltagsbedingungen getestet.

Die Automobilindustrie und die Einstellung gegenüber Autos verändert sich grundlegend, vor allem durch das höhere Umweltbewusstsein und neue Technologien. Elektrofahrzeuge und Fahrvermittler-Apps verändern die Mobilität, hauptsächlich in Großstädte.

Branche im Wandel

„Natürlich werden Autos auch in Zukunft gekauft und verkauft. Jedoch wird sich die gesamte Branche wandeln. Auch die Lieferketten der Fahrzeugbauer werden sich grundlegend verändern, da das Endprodukt Auto schon bald ein anderes sein dürfte, als wir es heute kennen“, sagt Tom Riley, Portfolio Manager des Axa WF Framlington Robotech Fonds.

Investoren, die in die Automobilbranche anlegen sollten daher wissen, wie sich die Branche verändert.

 

„Mobilität wird auch für die Menschen von morgen ein existenzielles Grundbedürfnis sein. Schätzungen zufolge wird sich die Anzahl der Autos bis 2040 weltweit auf etwa zwei Milliarden verdoppeln. Doch zwei Milliarden Autos benötigen auch zwei Milliarden Parkplätze“, sagt Riley.

Platzproblem fördert „Shared Mobility“

Das Problem dabei sei, dass  70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben und arbeiten werden, daher sei fraglich, ob der öffentliche Raum für die Mobilität der Zukunft ausreichen werde.

„Immer mehr Menschen greifen daher auf Alternativen zum eigenen Auto zurück. Mit einer Fahrtenvermittler-App kann man in den meisten Großstädten dieser Welt ans Ziel gelangen, anstatt selber fahren zu müssen“, sagt Riley.

Goldman Sachs schätzt, dass der weltweite Markt für Fahrtenvermittler und Mitfahrgelegenheiten von gegenwärtig fünf Milliarden Dollar bis ins Jahr 2030 auf etwa 285 Milliarden Dollar anwachsen wird.

Technologischer Fortschritt

Darüber hinaus würden neue Technologien die Automobilindustrie zwingen, sich zu verändern. „Durch die rapide Zunahme der Rechnerleistung, Konnektivität und Künstliche Intelligenz rückt eine Welt mit selbstfahrenden Autos neben – oder statt – Autos mit menschlichen Fahrern immer näher an unsere Gegenwart heran“, prognostiziert Riley.

Die öffentliche Diskussion um den Klimawandel beschleunige zudem den Übergang von Kraftwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, zu elektrischen Fahrzeugen. „2016 wurden mehr als zwei Millionen elektrische PKWs verkauft. Laut der Internationalen Energieagentur wird es im Jahre 2030 mehr als 200 Millionen E-Autos auf den Straßen geben“, so Riley.

Diese technischen Fortschritte würden es noch wahrscheinlich machen, dass der Markt für „Mobilität als Service“ wachse. Einer aktuellen Studie von McKinsey zufolge könnte 2030 jedes zehnte Auto ein „Shared Vehicle“ sein.

Neue Chancen für Anleger

„Diejenigen Unternehmen, die umweltfreundliche, miteinander vernetzte und künstlich intelligente Autos bauen, werden am Automobilmarkt immer dominanter – und sie werden entsprechende Gewinnmargen realisieren. Folglich gehen mit diesem Wandel und Wachstum neue Chancen für Anleger einher“, so Riley.

Investoren der Branche würden künftig nicht nur vor die Wahl zwischen Ford oder Toyota gestellt. Sie müssten sich auch nicht mehr nur zwischen Tesla oder dem Nissan Leaf entscheiden. „Vielmehr müssen sie bei ihren Anlageentscheidungen vermehrt auch App-Entwickler, Batteriehersteller und Chip-Produzenten berücksichtigen“, sagt Riley.

Foto: Shutterstock

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