Anteil fauler Kredite steigt in Deutschland

Als notleidende beziehungsweise faule Kredite werden Darlehen bezeichnet, deren Rückzahlung mehr als 90 Tage in Verzug sind. In Europa summieren sich entsprechende Kredite aktuell auf ein Volumen von 562 Milliarden Euro. In Deutschland ist der Anteil zuletzt gestiegen.

Der Großteil der faulen Kredite stammt aus Italien (140,83 Milliarden) und Frankreich (123,79 Milliarden). In Deutschland liegt der Wert bei 33,78 Milliarden Euro, was allerdings nur einem Anteil von 1,25 Prozent an der gesamten Kreditsumme entspricht. Bemerkenswert: Im ersten Quartal 2019 lag der Anteil an notleidenden Krediten hierzulande noch bei 1,19 Prozent. Damit steigt der Anteil erstmals seit dem Herbst 2016 wieder an.

Einen noch niedrigeren prozentualen Anteil in den 17 betrachteten Staaten verzeichnet derzeit lediglich Luxemburg. Dort sind 0,97 Prozent der Kreditbeträge „notleidend“. Indes beträgt die komplette Kreditsumme in Luxemburg vergleichsweise niedrige 119,61 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In Deutschland umfasst das gesamte Kreditvolumen 2.698 Milliarden Euro.

Das ergab jetzt ein Blick auf die Statistiken der Europäischen Zentralbank (EZB) für das 2. Quartal 2019 (Supervisory Banking Statistics). Das Fachportal Kreditrechner.com wertet regelmäßig diese Daten aus und bewertet den Trend.

Griechenland: Fast 40 Prozent werden nicht bedient

Das schlechteste Verhältnis in Europa verzeichnet weiterhin Griechenland mit 39,24 Prozent an notleidenden Krediten – das entspricht einem Volumen von mehr als 79 Milliarden Euro. Mit einigem Abstand folgt Zypern (18,60 Prozent) vor Portugal (10,59 Prozent).

 

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