Bei Gold ist das „Ob“ entscheidend, nicht das „Wann“

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Gold hat in den vergangenen Wochen und Monaten sukzessive an Wert verloren. Nun dürften wieder viele Anleger mit dem Gedanken spielen, das „günstige“ Niveau zum Einstieg zu nutzen. An und für sich eine gute Idee, aber die Sache hat zwei Haken. Mit einem Goldsparplan lassen sich jedoch beide Probleme aus der Welt schaffen. Eine Markteinschätzung von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group

Seit dem Jahreshoch im März büßte Gold rund 15 Prozent an Wert ein. Wer nun jedoch die perfekte Einstiegschance sieht, macht einen Fehler. Der Grund ist ebenso simpel wie nachvollziehbar: Es ist schlichtweg unmöglich, in die Zukunft zu blicken. Und daher scheitern Anleger auch häufig damit, den optimalen Kauf- beziehungsweise Verkaufszeitpunkt zu treffen. Bei Gold kommt noch hinzu, dass das Timing ohnehin eine untergeordnete Rolle spielt – einige kurzfristig denkende Trader einmal ausgenommen. Denn: Ein Goldinvestment sollte nicht in erster Linie wegen einer möglichst hohen Renditeerwartung getätigt werden. Gold ist ein Krisenmetall – und entscheidend ist, dass man es im Fall der Fälle überhaupt besitzt. Wer Gold allerdings in seiner einzigartigen Funktion als Wertspeicher und Krisenversicherung zugleich kauft, muss sich keine Gedanken machen, ob er nun für 1.700 US-Dollar oder 1.850 US-Dollar einsteigt. Gold ist ein Krisen-Investment

Richtig ist zwar, dass es in den vergangenen Jahrzehnten für uns Europäer glücklicherweise kein Ereignis auftrat, während dem man Gold unbedingt gebraucht hätte. Es gab aber einige Marktphasen, während derer sich Gold-Anleger sicherer fühlen konnten. Beispiele sind die Euro-Krise 2011 oder auch die aktuelle Überlagerung verschiedener Krisenherde mit unklarem Ausgang. Eskalieren jedoch solche Phasen und gerät das Finanzsystem in eine Schieflage oder sorgen Konflikte für aus heutiger Sicht nahezu undenkbare Herausforderungen, können gerade physische Edelmetall-Bestände ihre Stärken ausspielen. Der Einstiegskurs spielt dann sicherlich aber kaum eine Rolle. 

Völlig irrelevant ist der Einstiegskurs aber auch nicht. Zwar hat der Goldpreis zuletzt ein wenig Federn lassen müssen, ein zehn Gramm Goldbarren oder eine Krügerrand-Münze (1 Unze) weisen mit rund 600 beziehungsweise etwa 1.800 Euro aber immer noch einen Wert auf, den viele Anleger nicht auf einen Schlag aufbringen können oder möchten. 

Dank Gold-Sparplan stressfrei auf Kurs

Mit einem Goldsparplan lösen Anleger nicht nur das Timing-Problem, sie können auch bereits ab einer monatlichen Summe von 1 Euro flexibel und sicher Tresorgold, Barren oder Münzen kaufen. Der Reihe nach: Wer monatlich einen festen Betrag in Gold anlegt, der schlägt jeder Überlegung rund um Markttiming und günstige Einstiegskurse ein Schnippchen. Schließlich erzielen Anleger auf diese Art am Ende einen Mischkurs, der weder besonders gut, noch besonders schlecht ist. Auf Basis dieses so genannten Cost-Average-Effekts kann das Edelmetall seine Funktionen als Wertspeicher und Krisenversicherung bestmöglich ausspielen.

Während man beim Versuch, günstige Einstiegskurse zu identifizieren, immer auch schief liegen kann und zudem viel Zeit investieren muss, sorgt ein regelbasierter Sparplan rund um Edelmetalle für gute Kurse ohne Stress. Dabei haben Anleger verschiedene Optionen. Für diejenigen Sparer, die von den Vorteilen eines Gold-Investments profitieren möchten, aber das Edelmetall nicht unbedingt in ihren Händen halten müssen, bietet sich vor allem ein Sparplan in Tresorgold an. Dabei erwerben Anleger ab der ersten Sparrate – abhängig von der Höhe der Sparsumme – Bruchteile eines in Deutschland gelagerten und 100 Prozent versicherten Goldbarren, der auf Wunsch auch ausgezahlt oder in Einzelbarren gewandelt werden kann. Als eine Alternative bieten sich Sparpläne auf verschiedene physische Edelmetall-Produkte an. Dazu gehören neben Barren in allerlei Größen auch Goldmünzen wie etwa 1 Unze Wiener Philharmoniker. Anleger sollten dabei vor allem darauf achten, dass die Edelmetall-Sparpläne alle Vorzüge bieten, die sie auch von Aktien- und Fonds-Sparplänen kennen. Dazu gehört etwa die Sparsumme des Sparplans online anzupassen oder auszusetzen. Ganz gleich, welche Sparplan-Varianten Anleger wählen – vorab sollte auf jeden Fall geprüft werden, dass die Edelmetalle sicher verwahrt werden, versichert sind und die Barren oder Münzen auf Wunsch kostenfrei zugeschickt oder gegebenenfalls in einer Filiale abgeholt werden können. 

Gold-Anleger können sich zurücklehnen

Egal, ob die nächste Krise unmittelbar bevorsteht oder ob die Wirtschaft schon bald wieder die Kurve kriegt: Gold bietet aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften gerade für Anleger, die Vermögen langfristig sichern möchten, unschlagbare Vorteile. Die Verwahrung im Zollfreilager ist zudem kostengünstiger als das Schließfach bei der Bank und um ein Vielfaches sicherer, als der heimische Tresor. Gepaart mit einem Goldsparplan müssen Anleger auch das Hin und Her an den Märkten nicht fürchten und können sicher sein, langfristig zu guten Konditionen in Edelmetalle zu investieren. So gerüstet, kann Investoren die aktuelle Berichterstattung rund um Gold ziemlich egal sein.

Önder Çiftçi ist Gründer und Geschäftsführer der Ophirum GmbH. Vor der Gründung des bankenunabhängigen Anbieters von Edelmetallen im Jahr 2010 war Herr Çiftçi bei verschiedenen Banken in führender Position tätig. 

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