Bundesbank: Brexit darf keine Ausrede für neue Bankenhilfe sein

Die Bundesbank lehnt trotz der bedrohlichen Lage vieler italienischer Banken neue Staatshilfen ab. Die bestehenden Haftungsregeln dürften nicht aufgeweicht werden, sagte Vorstand Dr. Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt.

Andreas-Dombret-Bundesbank
Andreas Dombret: „Wenn wir Staaten uneingeschränkte Hilfe für ihre Banken erlauben, würde das die Glaubwürdigkeit des neuen Haftungsmechanismus untergraben.“

Dafür dürfe auch die durch die Brexit-Entscheidung entstandene Unsicherheit an den Finanzmärkten keine Ausrede sein. Er sehe derzeit keine neue Bankenkrise. So hätten die Märkte bislang relativ besonnen auf das Ergebnis des britischen Referendum reagiert.

Dombret: Keine uneingeschränkte Bankenhilfe

„Wenn wir Staaten uneingeschränkte Hilfe für ihre Banken erlauben, würde das die Glaubwürdigkeit des neuen Haftungsmechanismus untergraben“, so Dombret. Dann würden die Vorgaben ihre disziplinierende Funktion verfehlen.

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Die seit Jahresbeginn vollständig gültigen Haftungsregeln sehen vor, dass zunächst Eigentümer und Gläubiger von Banken bei einer Rettung gerade stehen müssen, ehe der Staat eingreifen darf. Italien drängt darauf, seine Banken mit Staatsgeld zu helfen. Die Branche leidet unter einem Berg fauler Kredite von 360 Milliarden Euro. (dpa-AFX)

Foto: Frank Rumpenhorst / Bundesbank

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