IW-Konjunkturumfrage: Bausektor besonders pessimistisch

Die deutschen Unternehmen schauen immer pessimistischer auf das laufende Jahr. Besonders düster ist die Stimmung im Baugewerbe. In der Industrie verbessern sich die Erwartungen hingegen wieder etwas.

Nach der am Dienstag veröffentlichten neuen Konjunkturumfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet mittlerweile ein Viertel der Unternehmen für das Gesamtjahr 2022 eine sinkende Produktion. Damit hat sich die Stimmung gegenüber der Frühjahrsumfrage noch einmal etwas – um zwei Prozentpunkte – verschlechtert. Der Anteil der Unternehmen, die weiterhin mit einem Anstieg der Produktion rechnen, schrumpfte dagegen um zwei Prozentpunkte auf 37 Prozent. Fast 40 Prozent der Firmen erwarten eine stabile Geschäftstätigkeit.

Besonders schlecht ist die Stimmung der Umfrage zufolge im lange Zeit boomenden Baugewerbe. Hier rechnet mittlerweile ein Drittel (33 Prozent) der Unternehmen mit Produktionsrückgängen. Ihnen stehen nur noch 25 Prozent Optimisten gegenüber. Die Gründe sind laut IW vielfältig: „Es fehlt Material, Rohstoffe und Energie werden immer teurer, es gibt kaum Personal“, listeten die Konjunkturexperten die Probleme der Branche auf. Die Bauwirtschaft drohe, in eine Rezession abzurutschen.

Auch bei Dienstleistern trübte sich der Umfrage zufolge die Stimmung weiter ein, jedoch nicht in dem Ausmaß wie am Bau. In der Industrie verbesserten sich die Produktionserwartungen in den letzten Monaten dagegen wieder etwas.

Auf den Arbeitsmarkt schlägt der Stimmungseinbruch bislang allerdings noch nicht durch. Viele Unternehmen suchen der Umfrage zufolge noch Personal. Ein Drittel der Unternehmen erwartet im Jahr 2022 eine höhere Anzahl von Mitarbeitern, nur ein Fünftel einen Personalrückgang. (dpa-AFX)

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