PKV-Arbeitspapier sorgt weiter für Unruhe

Das vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV), Berlin, in Auftrag gegebene Arbeitspapier ?Soziale Sicherung 2020: Angebote der deutschen Versicherungswirtschaft? zur Zukunft der privaten Krankenversicherung (PKV) schlägt immer höhere Wellen.

Das Dokument hat seit Dienstag über verschiedene Medien seinen Weg in die öffentliche Diskussion gefunden und mittlerweile auch die bundespolitische Ebene erreicht.

Die Reformüberlegungen, die in dem Papier zum Ausdruck gebracht wurden (cash-online berichtete hier), ziehen ein geteiltes Echo nach sich. Während einige Vertreter der Bundespolitik durchaus erfreut zur Kenntnis nehmen, dass die Diskussion über die langfristige Ausrichtung der Sicherungssysteme von Akteuren der Versicherungswirtschaft losgetreten wurde, gab es aus der Branche viel Kritik. Diese bezieht sich sowohl auf die Vorschläge als solche als auch auf die Darstellung der Sachverhalte in den Medien.

Mit der Axa meldet sich heute eine der Gesellschaften zu Wort, die federführend für die Vorschläge eines radikalen Umbaus des deutschen Gesundheitssystems gewesen sein sollen. Der Kölner Versicherer distanziert sich in einer aktuellen Mitteilung ?ausdrücklich? davon, die PKV als zweite Säule in der deutschen Krankenversicherung abschaffen zu wollen, das Gegenteil sei zutreffend.

Lediglich eine verbandsinterne Analyse

Auch der Verband der privaten Krankenversicherung, dessen Vorsitzender Reinhold Schulte die mediale Berichterstattung bereits heftig kritisiert hatte, legte noch einmal nach: Der Verband stehe uneingeschränkt zum aktuellen System mit gesetzlicher und privater Krankenversicherung und eine starke PKV mit Kapitaldeckung sei auch in Zukunft unverzichtbar. Weiter stellt der Verband klar, dass es ?weder einen Krieg noch Abspaltungstendenzen im PKV-Verband gebe?.

Auch der GDV, der das Arbeitspapier in Auftrag gegeben hat, weist Berichte zurück, nach denen die Versicherungswirtschaft einen Totalumbau der Sozialversicherungssysteme anstrebe. Bei dem an die Öffentlichkeit gedrungenen Diskussionspapier handle es sich lediglich um eine verbandsinterne Analyse, zu der sich der GDV noch gar nicht abschließend positioniert habe. (hb)

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