PKV-Neukunden zahlen ab 2009 drauf

Neukunden der privaten Krankenversicherung (PKV) zahlen ab kommendem Jahr bis zu einem Viertel mehr als bislang. Dieses Ergebnis liefern laut einem Medienbericht aktuelle Berechnungen von Deutschlands größtem privaten Krankenversicherer, dem Koblenzer Debeka Konzern.

Die zu erwartenden Beitragssteigerungen für die Branche beliefen sich im Schnitt auf etwa 15 Prozent und könnten in der Spitze bis zu 25 Prozent erreichen, so Debeka-Vorstand Roland Weber gegenüber der Zeitung ?Handelsblatt?. Den Grund für die anziehenden Gebühren sieht Weber in der Gesundheitsreform, die Neuversicherten ab 2009 ermögliche, ihre Altersrückstellungen bei einem Anbieterwechsel mitzunehmen.

Der Basistarif dagegen schlage aus Kundensicht mit einem Prämienaufschlag von 1,2 Prozent kaum zu Buche, so Weber weiter.

Hintergrund: Die Gesundheitsreform sieht vor, dass Personen, die ab dem 1. Januar 2009 erstmals privat krankenversichert werden, ein Wechselrecht in alle Tarife anderer Versicherungsunternehmen erhalten. Die bereits heute Privatversicherten dürfen dagegen in den Basistarif eines Unternehmens ihrer Wahl zu wechseln. Dieses Recht gilt jedoch nur für das erste Halbjahr 2009.

Innerhalb der PKV-Branche sorgt die Möglichkeit, die Neuregelung intensiv zur Abwerbung von Kunden anderer Marktteilnehmer zu nutzen, für Unstimmigkeiten. Während einige Versicherer sich offen auf eine Abwerbeschlacht mit der Konkurrenz vorbereiten, haben andere Akteure solchen Ambitionen eine klare Absage erteilt. (hb)

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