Fondspolicen: Warten auf den Wandel

Stirbt die klassische Lebensversicherung aus? In der Branche mehren sich die Stimmen, die diese Frage bejahen. Doch was würde danach folgen? Fondspolicen schicken sich an, das Erbe der Klassik anzutreten, doch viele Verbraucher sind noch skeptisch.

Von den rund 40 Millionen Rentenversicherungen bestehen knapp zehn Millionen Verträge als fondsgebundene Variante.

„Die klassische Lebensversicherung wird es in Zukunft nicht mehr geben“, meint Hans Eder, Director Financial Services von der Münchener Unternehmensberatung h&z. Die Lebensversicherung stehe derzeit massiv unter Druck, so Eder, allerdings bedeute dies nicht das Aus für die Lebensversicherung. „Sie wird in anderer Form weiterhin ein wesentlicher Baustein der Altersvorsorge bleiben“, betont der Unternehmensberater.

Rückgang betrifft alle Arten von Lebensversicherungsprodukten

Eder und sein Team haben in einer aktuellen Studie die Bilanzen der letzten Geschäftsberichte von 75 Versicherungsunternehmen in Deutschland bewertet. Dabei habe sich gezeigt, so die h&z-Analysten, dass die Beitragssumme der laufenden Neuzugänge in der Lebensversicherung seit 2011 sinke. Im vergangenen Jahr sei der Rückgang mit über zwölf Prozent besonders auffallend, heißt es weiter, zumal der Rückgang „alle Arten von Lebensversicherungsprodukten betraf“.

Hingegen stieg das Volumen des Einmalbeitragsgeschäfts im vergangenen Jahr um 14 Prozent im Vergleich zu 2012, erklären die Berater – und schicken einen weniger erfreulichen Satz hinterher: „Allerdings zeigt ein gutes Drittel der untersuchten Lebensversicherer auch hier kein Wachstum“.

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Wesentlich optimistischer äußern sich die Experten des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zur Lage der Lebensversicherer: „Die 2013 gezählten 39,8 Millionen Rentenversicherungsverträge sind ein Beweis dafür, dass sich die Bereitschaft, fürs Alter vorzusorgen, erkennbar geändert hat“, teilt das DIA mit. So seien im Jahr 2000 lediglich 9,9 Millionen Verträge gezählt worden.

„Fonsgebundene Rentenversicherungen weitgehend entkoppelt von andauernder Niedrigzinsphase“

Von den rund 40 Millionen Rentenversicherungen bestehen knapp zehn Millionen Verträge als fondsgebundene Variante. Zudem gibt es 4,2 Millionen fondsgebundende Lebensversicherungen (FLV).

Zusammen ergibt dies einen Bestand von rund 14 Millionen Fondspolicen. Davon entfällt mehr als die Hälfte auf nur fünf Versicherer: Dies sind allen voran die Aachen Münchener, die zum Generali-Konzern gehört, sowie die Zurich Versicherung. Mit deutlichem Abstand folgen HDI, Generali und die Nürnberger (siehe Grafik).

Die fünf Versicherer mit dem größten Bestand an fondsgebundenen Versicherungen in 2013 (nach Zahl der Verträge). Quelle: h&z

 

Seite zwei: „Kunden nach wie vor verunsichert“

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