Umfrage: Deutsche verzweifeln an Versicherungsklauseln

Das Lesen von Versicherungsbedingungen ist bei deutschen Verbrauchern noch unbeliebter als das Ausfüllen der Steuererklärung. Laut einer aktuellen Umfrage verzweifeln 70 Prozent der Bundesbürger am Versicherungsdeutsch. Das alljährliche Steuerformular ist nur für rund 60 Prozent ein Buch mit sieben Siegeln.

Viele Deutsche verzweifeln am Versicherungsdeutsch: „Versicherer und andere Finanzdienstleister stehen vor der Aufgabe, ihre Leistungen transparent darzustellen und Abläufe für Kunden von heute zu vereinfachen“, fordert Claudia Lang, Geschäftsführerin von Community Life.

Damit führt das Lesen von Versicherungsklauseln das Ranking der unbeliebtesten Aufgaben der Deutschen an (siehe Grafik). Das Ranking basiert auf einer onlinerepräsentativen Umfrage des Marktforschers Toluna im Auftrag des Versicherungs-Start-ups Community Life. Dazu wurden 1.000 Frauen und Männer zu Alltagsaufgaben befragt, an denen sie häufig verzweifeln.

Auch beim Auswählen von Finanzprodukten tun sich die Deutschen schwer

Nur beim Auswählen von Finanzprodukten wie Investmentfonds und Derivaten tun sich die Bundesbürger ähnlich schwer, teilt Comunity Life mit. „Selbst das Dechiffrieren der Aufbauanleitung für Möbel ist deutlich weniger Menschen ein Gräuel als das Studieren der Versicherungsbedingungen“, heißt es.

Das Lesen von Versicherungsklauseln führt das Ranking ungeliebter Aufgaben an.

Erheblich leichter kommen die Deutschen nach Angaben der Umfragemacher im Internet zurecht. Nur fünf Prozent der Verbraucher halten die Abläufe und Informationen der Online-Händler für zu umständlich, elf Prozent verzweifeln beim Buchen einer Reise über Webportale.

„Versicherer stehen vor der Aufgabe, ihre Leistungen transparent darzustellen“

Versicherer und andere Finanzdienstleister stehen damit immer noch vor der Aufgabe, ihre Leistungen transparent darzustellen und Abläufe für Kunden von heute zu vereinfachen. „Branchenkritiker bemängeln seit Jahren unverständliche Bedingungen, umständliche Prozesse und mangelnde Transparenz“, sagt Claudia Lang, Geschäftsführerin von Community Life.

„Viele Konsumenten möchten sich beispielsweise heute nicht nur online informieren, sondern auch direkt Produkte kaufen, die sie verstehen und überschauen können. Diese Erwartungen sollten und können Versicherungen auch erfüllen“, so Lang. (lk)

Foto: Shutterstock

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