„Die Klassik bleibt ein Thema“

Welche Rolle spielt das Thema Wiederanlage in Ihrer Vertriebsstrategie?

Eine zentrale Rolle. 2016 – zwölf Jahre nach Einführung des Alterseinkünftegesetzes – zahlen die Versicherer sehr hohe Ablaufvolumina aus, weil viele Kunden ihren Steuervorteil aus den bis Ende 2004 abgeschlossenen Lebensversicherungen realisieren wollen. Die Neue Leben erwartet für 2016 fast 50 Prozent mehr Abläufe als in 2015. Da ist es natürlich wichtig, die Kunden abzuholen. In der Wiederanlage ist unser StrategiePortfolio das zentrale Produkt.

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Ihre Konzernmutter Talanx will die Kosten in der Gruppe deutlich senken. Die Verwaltungskostenquote der Neue Leben lag 2014 bei 1,1 Prozent – so auch in 2013 und 2012. Ist das Einsparpotenzial bereits ausgereizt?

Nein, es gibt immer Möglichkeiten, Prozesse noch effizienter zu gestalten. Ein aktuelles Beispiel ist der GDV-Verhaltenskodex, dem neben uns auch die weiteren deutschen Lebensversicherer im Talanx-Konzern beigetreten sind. Dadurch müssen viele Dinge nur einmal durchdacht und bearbeitet werden, was sich positiv auf die Kosten auswirkt. Gleiches gilt für die einheitliche IT-Verwaltungsplattform, an der wir arbeiten – und natürlich die für Versicherer bestehenden Möglichkeiten der Digitalisierung: In einigen Jahren wird vielleicht kein Kunde mehr Post nach Hause bekommen, sondern schaut im E-Mail- Postfach des Sparkassen-Online-Bankings nach. Es gibt also durchaus noch Möglichkeiten, die Kosten mittelfristig zu senken.

Zudem erklärte das Talanx-Management, das klassische Lebensversicherungsgeschäft bis Ende 2016 einzustellen. Inwiefern betrifft dies Ihr Haus?

Das wurde nicht überall ganz richtig wiedergegeben. Natürlich bleiben wir im klassischen Geschäft, wir entwickeln die Produkte im Sinne unserer Kunden nur weiter. Die Klassik in moderner Ausgestaltung bleibt ein wichtiges Ankerprodukt für die Sparkassen. Zwar glaube ich, dass der Kunde gut beraten ist, möglichst viele Fondsanteile beizumischen, wenn der Vertrag über die entsprechende Laufzeit verfügt. Gleichwohl wird es immer auch Kunden geben, die klassische Produkte bevorzugen.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Neue Leben

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