Barmer: Zusatzbeiträge steigen vorerst nicht so stark wie befürchtet

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Barmer GEK, Christoph Straub, vorerst nicht so stark wie befürchtet.

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Christoph Straub, Barmer GEK, geht davon aus, dass es angesichts der angespannten Finanzlage einiger der heute knapp 120 Kassen zu weiteren Fusionen kommen wird.

Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) habe deshalb ihre Schätzungen für das Wahljahr 2017 „moderat nach unten korrigiert“, sagte Straub der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir gehen heute davon aus, dass der Ausgabenanstieg in der GKV in diesem Jahr insgesamt „nur“ noch 1,25 bis 1,26 Milliarden Euro betragen wird. Von Entwarnung kann aber kurz- und mittelfristig keine Rede sein. Allein im kommenden Jahr ist mit einem deutlichen Ausgabenschub in Höhe von 3,05 bis 3,06 Milliarden Euro zu rechnen“, warnte Straub.

Für das Jahr 2017 würde das nach seinen Angaben wiederum bedeuten, dass die GKV eher durchschnittlich 0,1 Prozentpunkte mehr braucht, bisher war ein Anstieg von 0,2 Prozentpunkten prognostiziert worden. Aber es gelte weiterhin: Die Gesetze von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) werden künftig die Ausgaben spürbar stärker steigen lassen als die 0,2 Prozentpunkte.

Straub erwartet weiteren Fusionen

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“/Freitag) berichtete unterdessen, dass sich die Finanzlage der GKV zur Jahresmitte weiter verbessert habe. Grund für die Lagebesserung seien unter anderem die zu Jahresbeginn erhöhten Zusatzbeiträge.

Die 1,5 Milliarden Euro starke Finanzspritze aus den Reserven des Gesundheitsfonds für die gesetzlichen Krankenkassen können nach Straubs Einschätzung trotz ausgabenintensiver Politik in der laufenden Legislaturperiode „eine Beitragsanpassung auf breiter Front“ im kommenden Wahljahr verhindern. Straub geht allerdings davon aus, dass es angesichts der angespannten Finanzlage einiger der heute knapp 120 Kassen zu weiteren Fusionen kommen werde. Allerdings sei mittlerweile die Zahl schon so weit geschrumpft, „dass es jetzt keine große Welle mehr sein wird“. (dpa-AFX)

Foto: Barmer GEK

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