Lebensversicherung: Sechs Fragen zum Garantiezins

Was ist das Problem der Branche?Ihr Geld steckt vor allem in als sicher geltenden Staatsanleihen. Jedes Jahr laufen gut verzinste Anleihen aus. Die neuen Papiere werfen kaum noch etwas ab, seit die Europäische Zentralbank die Zinsen auf Null drückte und die Märkte mit Geld flutet. Den Versicherern fällt es daher zunehmend schwer, die hohen Garantieversprechen der Vergangenheit zu erfüllen.

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Der Branchenverband GDV appelliert daher an die Notenbank, „die geldpolitische Strategie im Euro-Währungsgebiet im Interesse von Wirtschaft und Haushalten neu zu denken.“ Der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, mahnte zu Jahresanfang: „Die Lebensversicherer selbst sind gefordert, frühzeitig alles zu unternehmen, was erforderlich ist, um die ausgesprochenen Garantien erfüllen zu können“. Sie könnten zum Beispiel an der Kostenschraube drehen oder neue Produkte mit neuen Garantieformen entwickeln.

Lohnt sich eine klassische Lebensversicherung noch?

Die laufende Verzinsung aus Garantiezins und Überschüssen bezieht sich auf den Sparanteil der Beiträge – also nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten. «Wer heute eine private Rentenversicherung mit 1,25 Prozent Garantiezins abschließt, hat aus heutiger Sicht nach 25 Jahren eine garantierte Beitragsrendite von 0,42 Prozent“, sagte Assekurata-Analyst Lars Heermann jüngst. Allianz-Leben-Chef Markus Faulhaber geht davon aus, dass die klassische Variante mehr und mehr vom Markt verschwindet. „Aus Kundensicht ist ein reines Klassik-Produkt für die langfristige Altersvorsorge nicht mehr sinnvoll.“

Seite drei: Gibt es Produkte ohne Garantiezins?

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