Metlife einigt sich außergerichtlich mit Anlegern

Der US-amerikanische Versicherer Metlife konnte mit Anlegern, die von der Schließung des Alico Peak Performance Funds betroffen waren, eine außergerichtliche Einigung erzielen. Das berichtet die Berliner Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte, die zahlreiche Geschädigte vertrat.

Tobias Struebing Wirth-Rechtsanwaelte
Tobias Strübing, Wirth-Rechtsanwälte: „Wir erleben es immer wieder, dass es sich für Versicherungskunden lohnt, einseitige Entscheidungen von Versicherungen nicht einfach hinzunehmen.“

Laut der Versicherungsrechtskanzlei hatte die Metlife-Versicherung im August 2015 ihre Kunden darüber in Kenntnis gesetzt, dass sämtliche Fonds der Peak-Performance-Palette nach dem 15. September 2015 geschlossen werden. Als Grund gab der Versicherer demnach die Verringerung des Marktzinsniveaus an, die dazu führe, dass die Fonds nach den erforderlichen Rückstellungen keine ausreichende Aktienquote mehr aufwiesen.

„Risikofaktor“ Höchstkursgarantie

Tatsächlich hätte sich Metlife im Jahr 2010 mit dem Kauf der Alico des damals massiv angeschlagenen weltgrößten Versicherers AIG einen nicht unerheblichen Risikofaktor ins Haus geholt. Die Peak Performance Fonds verfügten demnach über eine Höchstkursgarantie.

Zu Stichtagen erzielte Fondshöchstwerte seien „eingefroren“ worden, so dass Anleger nach einem einmal erreichten Höchststand einen sinkenden Kurs nicht mehr fürchten mussten. Die Laufzeiten der einzelnen Fonds reichten laut Wirth-Rechtsanwälte bis 2030 und weiter. Entsprechend groß war die Empörung einiger Kunden. Sie waren besorgt, dass sich die Metlife durch Schließung der Fonds der vertraglich vereinbarten Garantiezusage wolle.

Außergerichtliche Einigung erzielt

Etliche Kunden hätten sich daraufhin an die Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte gewandt. Der Versicherer sei nun in mehreren Fällen einer prozessualen Auseinandersetzung durch außergerichtliche Einigung aus dem Weg gegangen. „Wir erleben es immer wieder, dass es sich für Versicherungskunden lohnt, einseitige Entscheidungen von Versicherungen nicht einfach hinzunehmen. Ein gesundes Misstrauen ist definitiv angebracht“, kommentiert Fachanwalt für Versicherungsrecht Tobias Strübing von Wirth-Rechtsanwälte.

Die von der Fondsschließung betroffenen Verträge gehörten ursprünglich der Alico, einer Lebensversicherungstochter des amerikanischen Versicherungsriesen AIG, der im Zuge der Finanzkrise in Schieflage geraten war. AIG veräußerte Alico für 15,5 Milliarden Dollar an Metlife. AIG hatte 2002 den Deutschland-Vertrieb von fondsgebundenen Lebensversicherungen gestartet. Unter den damals vertriebenen Anlagevarianten waren auch die Peak Performance Fonds, die auf weltweite Aktienindizes und Anleihen setzten. (jb)

Foto: Shutterstock

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