LV-Wiederanlage: Lebensversicherer und Vertrieb lassen Milliarden liegen

Es gibt Dinge, die ändern sich scheinbar nicht. Denn die Lebensversicherer haben nach wie vor Probleme bei der Wiederanlage ausgezahlter Lebensversicherungen: 2017 zahlten sie 76,8 Milliarden Euro an Kunden aus. Aber nur ein Bruchteil des Summe verbleibt im Einflussbereich der Versicherer. Eine aktuelle Studie von Simon-Kucher zeigt, dass die Branche jährlich rund 4,6 Milliarden Euro Anlagevolumen verschenkt.

 

Sie betreuen einen Kunden über Jahrzehnte und haben dann keinen Plan. Bei auslaufenden Lebensversicherungen fehlt Versicherern und Vertrieben die zündende Idee, wie sie Geld und Kunden halten könnten.

Keine systematischen Prozesse, fehlende digitale Tools, eine unzureichende Vertriebsstrategie: Laut einer aktuellen Studie der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners machen deutsche Versicherer Vieles falsch bei der Wiederanlage von Lebensversicherungen.

Mit großen finanziellen Auswirkungen: Aktuell liegt die Wiederanlagequote der an der Studie teilnehmenden Versicherungen durchschnittlich bei 13,5 Prozent. Diese schätzen jedoch, dass sie selbst eine Wiederanlagequote (WAQ) von 25 Prozent erreichen können. Das würde eine Steigerung um 85 Prozent jährlich bedeuten.

„Auf die gesamte Branche bezogen, lassen Versicherer also nach eigener Einschätzung jedes Jahr 4,6 Milliarden Euro auf der Straße liegen“, so Frank Gehrig, Partner bei Simon-Kucher. „Unserer Meinung nach könnten sie sogar einen WAQ von 30 Prozent erreichen; das wären dann 6,6 Milliarden pro Jahr. Keine Branche der Welt kann sich das leisten.“

 

Seite 2: Wiederanlage: Kein wirklicher Plan, den Kunden zu halten

 

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