Provinzial Rheinland und NordWest wollen fusionieren – Verdi alarmiert

Sie haben es des Öfteren ins Auge gefasst, nun rückt eine Fusion der zur Sparkassenfinanzgruppe gehörenden Provinzial-Versicherungen Rheinland und NordWest näher. Die Anteilseigner der Provinzial Rheinland Versicherungen mit Sitz in Düsseldorf und des Provinzial NordWest Konzerns, Münster, haben sich auf einen gemeinsamen Vorschlag für eine mögliche Fusion verständigt, teilten beide Unternehmen mit.

 

Sitz der neuen Holding soll Münster werden. In Düsseldorf, dem Sitz der Provinzial Rheinland, soll der gemeinsame Sachversicherer beheimatet sein.

Eine Fusion sei im Interesse beider. Vor dem dem Hintergrund, dass die typischen Fusionsrisiken im Vergleich zu ähnlichen Projekten als geringer eingeschätzt werden, da beide im Rahmen einer Fusion zu verschmelzenden größten Kompositgesellschaften, Westfälische Provinzial und Provinzial Rheinland, in Westfalen und im Rhein- and bereits heute unter der bestehenden einheitlichen Marke in überschneidungsfreien Vertriebsregionen operieren.

Fusion zum 1. Januar 2019

Der Vorschlag, der eine Fusion zum 1. Januar 2019 zum Ziel hat, solle in Kürze den Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Beide Unternehmen haben insgesamt mehr als 5000 Mitarbeiter. Durch eine Fusion der beiden Häuser entstünde der größte öffentliche Sach- und Lebensversicherer mit einem Beitragsvolumen von fast sechs Milliarden Euro.

Die Holding des fusionierten Instituts soll in Münster und der Sitz des gemeinsamen Sachversicherers mit dem Vertriebsgeschäft in Düsseldorf angesiedelt werden. In Kiel soll der Sitz einer Lebensversicherung und der Provinzial Nord Brandkasse AG sein. Die Aktivitäten in Rheinland-Pfalz, insbesondere in der Hauptniederlassung Koblenz, sollen beibehalten und nach Möglichkeit ausgebaut werden.

Anteilseigner der beiden Unternehmen sind Sparkassenverbänden und kommunale Landschaftsverbände. In der Vergangenheit hatte es mehrere Anläufe zu einer Provinzial-Fusion gegeben, die scheiterten.

Die Gewerkschaft Verdi hat Widerstand gegen die Fusionspläne für die zur Sparkassenfinanzgruppe gehörenden Provinzial-Versicherungen angekündigt. „Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass wir die Unterstützung der Belegschaften zur Wahrung und Durchsetzung der Beschäftigteninteressen im Falle einer Fusion benötigen – bevor Tatsachen geschaffen werden“, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Frank Schischefsky am Mittwoch.

Personalabbau dürfe nicht Ziel einer Fusion sein. Der öffentliche Auftrag sowie die Regionalität müssten gesichert sein. Die Gewerkschaft kritisierte, trotz fortschreitender Verhandlungen nicht beteiligt zu werden. (dpa-AFX/dr)

Foto: Provinzial NordWest

 

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