Allianz: Zukäufe im britischen Sachversicherungsgeschäft

Auf der Suche nach Übernahmezielen ist Europas größter Versicherer Allianz gleich zweimal in Großbritannien fündig geworden. Kurz vor dem Brexit bauen die Münchener ihre Präsenz auf der Insel mit Zukäufen im Sachversicherungsgeschäft aus. 

Die Übernahmen sollen die Allianz zur Nummer zwei im Sachversicherungsgeschäft in Großbritannien machen.

Das bisher mit der Liverpool Victoria Friendly Society (LVFS) geführte Gemeinschaftsunternehmen LV General Insurance Group (LV GIG) übernimmt der Konzern für 578 Millionen Pfund (654 Mio Euro) nun komplett.

Und für den Kauf der Sachversicherungssparte des britischen Unternehmens Legal & General bezahlt die Allianz 242 Millionen Pfund (274 Mio Euro). Insgesamt legt das Unternehmen für die Zukäufe umgerechnet über 900 Millionen Euro auf den Tisch.

Die Transaktionen sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein, wie der Dax-Konzern am Freitag in München mitteilte. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht allerdings noch aus.

Analysten sind nicht überrascht

Konzernchef Oliver Bäte hatte wiederholt erklärt, vor allem im Sachversicherungsgeschäft zukaufen zu wollen. Ganz große Transaktionen wie die 15 Milliarden Euro teure Übernahme der XL Group durch den französischen Konkurrenten Axa gelangen ihm aber nicht.

Er verwies dabei unter anderem auch immer wieder auf die hohen Preise, die aufgerufen wurden. Bäte setzt seitdem vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft, Digitalisierung der Prozesse und kleinere Zukäufe.

Die Zukäufe sind für Analysten keine Überraschung. Am Markt seien bereits entsprechende Spekulationen kursiert, schrieb der Experte Philipp Häßler vom Analysehaus Pareto Securities in einer Studie. Die Abschlüsse stärkten die Stellung des Versicherers in einem interessanten Markt.

Seite zwei: Aktie gibt in schwachem Marktumfeld nach

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments