Angehörige pflegen drei Stunden pro Woche

Der Anteil der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland steigt – und damit auch die Zahl der Pflegenden. Dabei ist die Bereitschaft zur Pflege unabhängig von Einkommen und Vermögen groß, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Allerdings gibt es Unterschiede beim Umfang.

Rund die Hälfte der Pflegebedürftigen in Deutschland wird zu Hause von Angehörigen versorgt, ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. Die Pflege übernehmen hauptsächlich enge Familienangehörige wie Partner, Kinder oder Schwiegerkinder. In welchem Umfang die Angehörigen pflegen, hängt ab von Alter, Geschlecht, Einkommen und Vermögen.

Frauen pflegen häufiger als Männer

Die Ergebnisse der IW-Studie bestätigen zudem ein weit verbreitetes Bild: Frauen pflegen deutlich häufiger als Männer. So sind rund 61 Prozent der Pflegenden Frauen, knapp 39 Prozent Männer. Zugleich wenden Frauen im Schnitt 2,9 Stunden pro Woche für die Pflege auf, Männer 2,2 Stunden. Der Durchschnitt liegt bei 2,6 Stunden.

Darüber hinaus gibt es auch Unterschiede zwischen reicheren und ärmeren Haushalten: Menschen aus der obersten Nettovermögensgruppe pflegen rund zwei Stunden pro Woche. Bei Haushalten mit geringem Nettovermögen sind es dagegen knapp vier Stunden pro Woche.

„Angehörige leisten Pflege aus Empathie, Liebe oder gefühlter Verpflichtung“

„Unabhängig von Einkommen und Vermögen leisten Angehörige Pflege aus Empathie, Liebe oder auch gefühlter Verpflichtung“, sagt IW-Wissenschaftlerin Susanna Kochskämper. „Nur der Umfang wird geringer je vermögender die Angehörigen sind.“ Haushalte mit höherem Nettovermögen könnten sich eher zusätzliche Hilfe durch externe Dienstleister leisten.

Foto: Shutterstock

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