„Nahezu jeder vierte Arbeitgeber hat sich für die Allianz entschieden“

Nina Klingspor, Vorstandsvorsitzende der Allianz Private Krankenversicherung

In der betriebliche Krankenversicherung (bKV) verzeichnen die privaten Krankenversicherer deutliche Zuwächse. Doch wie gehen die Versicherer in der Coronakrise mit dem beratungsintensiven Thema bKV und und wie aufgeschlossen sind die Firmen derzeit?  Cash. sprach mit Nina Klingspor, Vorstandsvorsitzende der Allianz Privaten Krankenversicherung, über die Erfolge in der bkV und die vertrieblichen Herausforderungen in Zeiten der Coronapandemie.

In der betriebliche Krankenversicherung (bKV) verzeichnen die privaten Krankenversicherer deutliche Zuwächse. Doch wie gehen die Versicherer in der Coronakrise mit dem beratungsintensiven Thema bKV und und wie aufgeschlossen sind die Firmen derzeit?  Cash. sprach mit Nina Klingspor, Vorstandsvorsitzende der Allianz Privaten Krankenversicherung, über die Erfolge in der bkV und die vertrieblichen Herausforderungen in Zeiten der Coronapandemie.

Die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) gehört im Segment bKV laut Service Value zu den fairsten bKV-Anbietern. Wie hat sich der bKV-Absatz im vergangenen Jahr entwickelt?

Klingspor: Bei der Allianz machen wir die Erfahrung, dass sich Arbeitgeber seit einigen Jahren verstärkt für die bKV interessieren und auch abschließen. Sie ist ganz klar ein Wachstumsmarkt. Einen starken Auftrieb hat unsere bKV bekommen, als wir Mitte 2018 unser Portfolio komplett überarbeitet haben: Seitdem bieten wir in allen Tarifen altersunabhängige Einheitsbeiträge an und die Bausteine können frei miteinander kombiniert werden.

Außerdem haben wir unser Angebot um zwei Zahnersatztarife ergänzt, bei denen wir auf eine Zahnstaffel und Wartezeiten verzichten und sogar die Kosten laufender Behandlungen übernehmen. Damit landen wir nicht nur bei Ratern wie Service Value regelmäßig auf den ersten Plätzen, sondern haben auch bei unseren Kunden einen Nerv getroffen: Nahezu jeder vierte Arbeitgeber, der im vergangenen Jahr für seine Mitarbeiter eine bKV abgeschlossen hat, hat sich für die Allianz entschieden.

Die bKV ist hierzulande nach wie vor ein zartes, pflegeintensives Pflänzchen. Wie haben Sie vor dem Hintergrund des durch Corona verursachten Lockdowns das beratungsintensive Thema bKV vertrieblich in den letzten Wochen umgesetzt? Gab es dort eine Zurückhaltung bei den Kunden?

Klingspor: Wir merken bei der bKV im Moment insgesamt keine große Zurückhaltung. Die Vertriebe und unsere Berater sind aktiv, wir erhalten weiterhin Anfragen. Die Gespräche finden nun nicht im direkten Treffen, sondern telefonisch oder per Video-Call statt.

Aktuell interessieren sich bei uns vor allem größere Firmen – auch solche, deren Mitarbeiter  in der Coronakrise sehr gefordert sind – für eine bKV-Absicherung und haben teilweise auch schon abgeschlossen.

Die Arbeitgeber zeigen damit deutlich, dass die Gesundheit ihrer Mitarbeiter oberste Priorität hat und die Firma sie bestmöglich durch diese Zeit begleiten will. Kleinere Unternehmen warten vielleicht im Moment eher ab, wie sich ihre eigene wirtschaftliche Situation entwickelt, bevor sie diesen Schritt gehen.

Welche bKV-Bausteine bzw. welche bKV-Leistungen sind besonders beliebt? Und hat es hier vor dem Hintergrund der Coronapandemie Veränderungen gegeben? Falls ja, habe Sie eine Erklärung hierfür?

Klingspor: Am meisten verkaufen wir auch jetzt unsere Zahntarife. Diese sind bei den Arbeitnehmern sehr gefragt, weil die Gesetzliche Krankenversicherung im Zahnbereich regelmäßig hohe Zuzahlungen vorsieht und eine bKV diese Kosten übernimmt. Beliebt sind ebenso unsere Vorsorgebausteine, mit denen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern verschiedene Vorsorgeuntersuchungen bieten können.

Außerdem sehen wir aktuell, dass einige Firmen gezielt unsere Stationärbausteine anfragen und auch abschließen. Damit können ihre Mitarbeiter bei einem Krankenhausaufenthalt ein Zweibettzimmer in Anspruch nehmen und sich vom Arzt ihrer Wahl behandeln lassen.

Mitarbeiter, die unter den aktuellen Umständen eine solche Zusatzleistung erhalten, werden das sicher nicht vergessen. Die Unternehmen machen hier vieles richtig: Sie bieten echte Hilfe an, binden ihre Mitarbeiter an sich und tun gleichzeitig sehr viel für ihr Image.

Wie gehen Sie vor dem Hintergrund, dass das Virus in den kommenden zwölf Monaten nicht verschwinden wird, das Thema bKV an?  Forcieren Sie die digitale Beratung und den digitalen Vertrieb?

Klingspor: Unsere bKV-Spezialisten sind weiter als persönliche Ansprechpartner erreichbar und für ihre Kunden da – nun eben digital. Wir machen positive Erfahrungen in der Beratung per Video, das läuft wirklich gut.

Darüber hinaus ist es möglich, die bKV in einer Firma komplett auf digitalem Weg einzuführen, bis hin zu den Mitarbeiterinformationen. In der aktuellen Lage zahlt sich aus, dass wir in den letzten Jahren massiv in die Digitalisierung investiert haben. Unsere Erfahrungen werden wir auch zukünftig dazu nutzen, digitale Lösungen auszubauen, die bKV-Spezialisten sind mit viel Engagement und neuen Ideen unterwegs.

Derzeit werden die Kontaktbeschränkungen in Deutschland gelockert. Gibt es einen Fahrplan, wie Sie Beratung und Vertrieb wieder hochfahren wollen? Wo liegen dabei für Sie die größten Herausforderungen?

Klingspor: An erster Stelle steht bei der Allianz die Sicherheit unserer Kunden, Vermittler und Mitarbeiter. Deshalb bleiben wir vorsichtig und beobachten die Lage genau. Durch die Lockerungen dürfen auch Allianz Agenturen nun wieder öffnen und die gewohnte Beratung vor Ort anbieten – natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln.

Wir empfehlen unseren Vertretern trotzdem, vorsichtig zu sein, in kleinen Schritten „zurück in die Normalität“ zu gehen und flexibel zu bleiben. Viele Kunden werden auch weiterhin den Online-Kontakt suchen.

Denn im Moment fühlen sich viele dabei sicherer – und es ist bequem. Was aber bleiben wird:  die persönliche, fachkundige Beratung durch ein menschliches Gegenüber. Das geht dank  Online-Beratung per Video auch „persönlich digital“.

Das Interview führte Cash.-Redakteur Jörg Droste (dr)

Foto: Allianz

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