Vertrauen ist gut, Versichern ist besser

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Das Vortäuschen einer falschen Identität geschieht in letzter Zeit oft durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Die Vertrauensschadenversicherung ist nicht einfach zu beraten. Ihr Deckungsumfang überschneidet sich mit anderen Produkten. Und wenn sie gebraucht wird, ist oft nichts so, wie es scheint…

Bei der Vertrauensschadenversicherung (VSV) gibt es Deckungsüberschneidungen zur Cyberversicherung, worauf auch Jutta Berger, Head of Financial Lines Underwriting, Commercial Insurance Germany bei der Zurich Gruppe Deutschland, hinweist. Vermittler müssen genau wissen, was die VSV abdeckt. „Eine Vertrauensschadendeckung wird dann relevant, wenn durch das eigene Personal dem Unternehmen ein Schaden entsteht. Gerade kleine und mittelgroße Unternehmen trauen ihren Mitarbeitern oft nicht zu, dass diese das Unternehmen absichtlich z.B. durch Unterschlagung schädigen könnten. Das ist leider oft ein Trugschluss”, so Berger.   

Jutta Berger, Zurich Gruppe Deutschland: „Die meisten Fallstricke lauern im Beurteilen und Aufzeigen der Risikosituation des Kunden.”

Wann was abgesichert ist

Zum Beispiel, wenn Mitarbeiter Geld unterschlagen oder Sabotageakte vornehmen. Auch Schäden durch Dritte eines definierten Personenkreises, wie Zeitarbeiter oder Mitarbeiter von Dienstleistern, sowie Schadenermittlungs- und Rechtsverfolgungskosten sind abgesichert.
Cyber dagegen deckt Schäden, die durch eine Verletzung des Datenschutzes oder der Informationssicherheit, verursacht wurden. Dadurch entstehen versicherte Kosten für Drittansprüche und Eigenschäden wie IT-Forensik, Krisen- und Rechtsberatung, Betriebsunterbrechung, PR-Beratung und für die Unterstützung bei Cyber-Erpressungen. 

Unterscheidung Cyber und VSV

Mit Cyberbezug und dennoch VSV-Schadenfälle sind Fälle, bei denen eine falsche Identität vorgetäuscht wird. Beim Fake President gibt sich der Betrüger beispielsweise als CEO des Unternehmens aus. Er veranlasst Mitarbeiter, Zahlungen zu tätigen, meist für sehr dringliche und streng vertrauliche Unternehmenskäufe im Ausland. Per Mail oder Telefon wird dem Mitarbeiter besondere Wertschätzung vorgegaukelt und er wird zur Geheimhaltung verpflichtet.  Bei Fake Identity gibt sich der Täter entweder als Kunde aus und lässt die Ware an eine abweichende Adresse liefern, oder als Lieferant und nennt eine abweichende Kontonummer für die bereits erfolgte Lieferung. Die Täter setzen zunehmend Methoden der KI, wie Software zur Stimmimitation, ein. 

Herausforderung für Vermittler

Knackpunkt für den Vermittler ist es, die VSV beim Kunden bedarfsgerecht, ohne Überschneidung, aber mit vollständiger Deckung zu beraten. „Die meisten Fallstricke lauern im Beurteilen und Aufzeigen der Risikosituation des Kunden”, so Berger „Hilfreich sind dabei aber die Schadenfälle der Vergangenheit, die auch kleine und mittlere Unternehmen betreffen.“ Für die Zukunft sieht der „Marsh Versicherungsmarktreport 2020 Deutschland“ bei VSV die Prämienentwicklung stabil bis leicht steigend, ausschlaggebend sei die kundenspezifische Risikosituation. In der Sparte gebe es wenig Wettbewerb. Die Gesamtkapazitäten würden leicht reduziert, da einzelne Versicherer sich zurückzögen. Internationale Versicherungsprogramme und Compliance-Themen (beispielsweise im Bereich Steuern) rückten in den Fokus. Mit Blick auf eine mögliche Regulierungsleistung vor Ort würden lokale Policen an Bedeutung gewinnen.


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