Diese Faktoren entscheiden über die Wahl der Krankenkasse

Geldmünzen und Scheine liegen neben einer Krankenversichertenkarte und daneben ein Kugelschreiber
Foto: Shutterstock
Während GKV-Kunden den Kundenservice fokussieren, steht bei den PKV-Versicherten mit Abstand die Beitragshöhe an erster Stelle.

Die Rating-Agentur Assekurata hat analysiert, welche Faktoren für Verbraucher bei der Auswahl einer Krankenversicherung/-kasse relevant sind. Gesetzlich und privat Versicherte haben dabei unterschiedliche Prioritäten. Drei Parameter spielen dabei die größte Rolle.

Im Ergebnis zeigt sich, dass gesetzlich (GKV) und privat (PKV) Versicherte unterschiedliche Präferenzen haben. Während GKV-Kunden den Kundenservice fokussieren, steht bei den PKV-Versicherten mit Abstand die Beitragshöhe an erster Stelle. Dies verwundert nicht, da gesetzliche Krankenversicherer sich weniger über den Beitragssatz differenzieren als die private Krankenversicherung, in welcher der Kunde überdies auch seinen Absicherungsumfang individuell gestalten kann.

Beitragshöhe kann eine Rolle spielen

Insgesamt räumen aber auch gesetzlich Versicherte dem Thema Beitragshöhe einen hohen Stellenwert ein – dieser Aspekt belegt mit 55,9 Prozent Platz zwei vor dem Kundenservice mit 58,2 Prozent. Das heißt, auch wenn Interessenten sich vor der Auswahl ihres gesetzlichen Krankenversicherers recht selten zur Finanzsituation informieren und aufgrund des Sachleistungsprinzips wenig Transparenz zu den monetären Aspekten des Schutzes besteht, ist dies doch ein bedeutender Auswahlfaktor.

Eine maßgebliche Rolle spielt hier sicherlich der kassenindividuelle Zusatzbeitrag, der schon die eine oder andere Wechselbewegung in der GKV-Landschaft ausgelöst hat. Der Kundenservice rangiert in der PKV mit 53,3 Prozent auf Platz zwei.

Drei Parameter bestimmen die Auswahl

Insgesamt ist klar erkennbar, dass drei Parameter die Auswahl einer Krankenkasse/-versicherung bestimmen – Beitragshöhe, Angebotsvielfalt und Kundenservice. Aufgrund der aktuellen Situation, die von einer Energiekrise, Inflation und damit einhergehender Unsicherheit bei den Verbrauchern geprägt ist, wird das Thema Beitragshöhe sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen.

Nach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach werden die gesetzlichen Krankenversicherungen im Jahr 2023 den Zusatzbeitrag deutlich anheben müssen. Ein engagierter Kundenservice, eine ansprechende Angebotspalette und proaktive Kommunikation könnten dabei helfen, Kassenwechsel 2023 abzufedern. Möglicherweise stellt dies für die PKV auch eine Chance dar, aufgrund der drohenden Beitragssteigerungen in der GKV wieder mehr junge Menschen für ihr Modell zu gewinnen.

Gesundheitsservice-Angebotsportfolio als Hebel für Beitragsstabilität

Beitragsstabilität wird auch in Zukunft für Krankenversicherungen/-kassen schwer kontrollierbar bleiben. Treibend wirken externe Effekte, wie die Corona-Pandemie, die Inflation und natürlich auch die demografische Entwicklung. Und auch wenn der Zusammenhang auf den ersten Blick nicht ersichtlich sein mag – Gesundheitsservices werden mittel-/langfristig ein zentraler Hebel für Beitragsstabilität sein. Denn diese Serviceleistungen können dabei helfen, die Gesundheit der Versicherten zu fördern und somit Krankheiten zu vermeiden bzw. im Falle einer Erkrankung Folgeerkrankungen zu verhindern. Richtig umgesetzt können die Services somit sowohl Verbraucher als auch Versicherer finanziell entlasten.

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