Axa verkauft ungarische Banktochter

Europas zweitgrößter Versicherungskonzern Axa trennt sich mit einem herben Verlust von seinem Bankgeschäft in Ungarn. Die Tochter soll an die OTP Bank verkauft werden, das größte ungarische Bankhaus, wie der französische Axa-Konzern am Mittwoch in der französischen Hauptstadt Paris mitteilte.

Budapest – Ungarn-Politik sorgt für Verluste.

Unter dem Strich erwartet das Management einen Verlust von 80 Millionen Euro nach Steuern, der noch in die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres eingebucht werden soll. Der große Rest der Axa Bank Europe solle sich auf ihre Aufgabe als belgische Bank für Privatkunden konzentrieren, sagte der Chef der Banksparte, Jef Van In.

Die ungarische Axa-Tochter managt neben dem Privatkundengeschäft auch auslaufende Kreditbestände. Der Verkauf soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden, wenn die zuständigen Behörden dem Deal zugestimmt haben.

Ungarn-Politik macht Banken zu schaffen

In dem osteuropäischen Staat Ungarn gerieten in der Vergangenheit viele Kreditinstitute unter Druck, da Fremdwährungskredite in Forint-Darlehen umgewandelt wurden. Weil die Umrechnungskurse für die Devisen oftmals zum Nachteil der Banken waren, mussten Geldinstitute nicht selten für umfangreiche Verluste geradestehen. Betroffen waren vor allem die Institute aus Österreich, die in einigen Fällen üppige dreistellige Millionensummen zurückstellen mussten.

Für den Axa-Gesamtkonzern dürfte der Verlust dennoch gut verkraftbar sein. Mit einer Marktkapitalisierung von 52 Milliarden Euro zählt das Unternehmen zu den absoluten Platzhirschen in Europa. In den vergangenen Jahren erwirtschafteten die Pariser einen Nettogewinn von jeweils zumeist vier bis fünf Milliarden Euro, weshalb die Bilanz des Jahres 2015 durch den Verlust nur unwesentlich beeinflusst wird.

Quelle: dpa-Afx/tr

Foto: Shutterstock

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