Commerzbank vor dem Abstieg in die zweite Börsenliga

Im ersten Halbjahr 2018 konnte das TecDax-Schwergewicht die abgewickelten Zahlungen auf der eigenen Plattform um fast die Hälfte auf ein Volumen von 56,2 Milliarden Euro steigern – das spült Wirecard Gebühreneinnahmen in die Kasse.

Bei Umsatz und Überschuss legte das Unternehmen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um mehr als 40 Prozent zu – und Wirecard setzt sich noch ehrgeizigere Ziele: 2020 soll der Umsatz auf mehr als drei Milliarden Euro klettern. Im vergangenen Jahr waren es 1,5 Milliarden Euro. Solche Wachstumsaussichten beflügeln die Fantasie der Anleger.

Commerzbank-Chef Martin Zielke zeigte sich in Erwartung des drohenden Dax-Abstieges betont gelassen – auch wenn er der erste Commerzbank-Chef wäre, in dessen Amtszeit der Konzern nicht in der ersten Börsenliga spielt.

Herber Schlag für etablierte Banken

Schön fände er das zwar nicht, sagte Zielke Mitte August in Frankfurt. Aber: „Für unsere Kunden, für unser Geschäft ändert sich damit überhaupt nichts. Für die Bedeutung der Bank für die deutsche Volkswirtschaft ändert sich überhaupt nichts.“

Doch dass aller Voraussicht nach ausgerechnet ein Fintech das Traditionshaus und Dax-Gründungsmitglied Commerzbank verdrängen wird – zumal noch im Jahr des 30. Dax-Jubiläums –, ist ein herber Schlag für die etablierten Banken in Deutschland.

„Die Glaubwürdigkeit der Herausforderung durch Fintechs hat massiv zugenommen“, sagt Holger Sachse, Bankenexperte bei der Boston Consulting Group (BCG).

Seite drei: „Zutaten für eine Wertsteigerung“

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