Wann Private-Equity-Manager Beteiligungen kaufen sollten

Das Barometer zeigt, dass Investitionen in die Anlageklasse Private Equity immer höhere Ansprüche an die Investoren stellen. Zwei Drittel der Limited Partner weisen auf eine höhere Arbeitsbelastung als noch vor fünf Jahren hin, und viele Aspekte des Private-Equity-Portfoliomanagements erweisen sich als herausfordernder. Drei Viertel der LPs verbringen mehr Zeit mit Management und Verwaltung ihrer Portfolios, drei von fünf mit der Prüfung möglicher Gelegenheiten für Co-Investitionen.

„Die Starrheit, die die Anfänge der LP-GP-Beziehungen kennzeichnete, ist verschwunden“, kommentiert Jeremy Coller, Chief Investment Officer von Coller Capital. „Investoren vertiefen ihre Partnerschaften mit einzelnen Managern und werden bei der Verwaltung ihrer Portfolios deutlich proaktiver. Der Nachteil für die LPs selbst ist, dass auch ihre Arbeitsbelastung in fast allen Bereichen immer größer wird.“

LP-GP-Partnerschaften

LPs sagen, dass die Vorteile, die sie aus ihren Beziehungen zu GPs ziehen, weit über die rechtlichen Anlagekonditionen hinausgehen. Vor allem der Wert, den Investoren Co-Investment-Angeboten ihrer GPs beimessen, ist deutlich: Drei Viertel der LPs geben an, dass sie von solchen Co-Investitionen profitiert haben. Im Hinblick auf weitere „außervertragliche“ Vorteile geben zwei Drittel der LPs an, dass auch Markteinblicke und der Wissenstransfer von ihren GPs wertvoll für sie sind.

„Der Gleichklang der Interessen von LPs und GPs ist wichtiger denn je, da Investoren ihre Private-Equity-Allokationen aufstocken, zunehmend Anlagen bei ihren bestehenden GPs machen und sich an Fonds-Restrukturierungen beteiligen“, sagt Michael Schad, Partner bei Coller Capital.

ILPA

Die Beiträge, die die Institutional Limited Partners Association (ILPA) zur Weiterentwicklung der Private-Equity-Branche beigesteuert hat, werden von Investoren weithin anerkannt. 86 Prozent sagen, dass der LP-Verband in den letzten zehn Jahren eine wichtige Rolle in dieser Hinsicht gespielt hat. (Rund die Hälfte der Investoren, die auf die Befragung in der Sommerausgabe 2019 des Barometers geantwortet haben, sind derzeit ILPA-Mitglieder.)

Im Hinblick auf zukünftige Prioritäten wünschen sich über 80 Prozent der LPs, dass die ILPA einen Schwerpunkt auf die Erstellung standardisierter Vorlagen für die Berichterstattung von Private-Equity-Fonds und die rechtlichen Anlagekonditionen in Limited Partnership Agreements setzt.

ESG und Vielfalt im Bereich Private Equity

ESG-Themen werden bei Investitionsentscheidungen in der Anlageklasse Private Equity immer wichtiger, aber die uneinheitliche Verwendung des Begriffs „ESG“ ist dabei nicht hilfreich. Die Mehrheit (60 Prozent) der LPs glaubt, dass die zunehmende Unklarheit dieses Konzepts zu Problemen für die Investoren geführt hat oder dies in Zukunft der Fall sein wird.

 

Seite 3: Der langfristige Ausblick

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