„Der Markt hat immer recht!“ – dieser Stammtischspruch ist unter Tradern sehr oft zu hören. Wenn er auch noch so platt klingt, entspricht er leider doch der Wahrheit. Der Wert einer Aktie bemisst sich vor allem an dem Betrag, den Andere bereit sind, dafür auszugeben. Wer sich für den Aktienhandel interessiert, benötigt vorher jedoch zunächst ein Aktiendepot. Doch was ist bei der Depotauswahl eigentlich wichtig und wie lässt sich ein wirklich attraktives Aktiendepot finden, welches auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist?
Der Aktienhandel ist in Deutschland seit jeher nicht so beliebt wie in anderen europäischen oder angelsächsischen Staaten. Doch einer Infratest-Umfrage im Auftrag des deutschen Aktieninstitutes auf statista.com zufolge liegt die Zahl der direkten Aktionäre in Deutschland seit dem Jahr 2012 ungeachtet kleinerer Schwankungen relativ stabil auf dem Niveau von 4 bis 4,5 Millionen. Dies mag auch durch den einfacheren Zugang zum Aktienmarkt verursacht werden. Heute müssen Anleger lediglich ein Online-Depot eröffnen und können bereits mit dem Aktienhandel beginnen. Doch die Wahl des Aktiendepots kann dabei den Erfolg mitunter deutlich beeinflussen. Laut Aktien-Depot.de sind die Unterschiede zwischen einzelnen Depotanbietern mittlerweile eher gering. Dennoch müssen vor der Auswahl des Brokers einige Informationen eingeholt und Online Depots verglichen werden. Für eine individuelle Prüfung eignen sich bestimmte Kriterien.
Die Kosten – nicht nur auf die allgemeine Kontoführungsgebühr schauen
Zahlreiche Broker werben heute damit, dass sie ein kostenloses Depotkonto zur Verfügung stellen. Im Normalfall betrifft dies jedoch lediglich die fixen Kontoführungsgebühren. Die Transaktionskosten sind jedoch weiterhin ein Thema, welches Interessenten unbedingt im Blick behalten sollten. Im Folgenden werden deshalb die wichtigsten Kostenarten genauer vorgestellt:
Kostenart | Erklärung |
Kontoführungsgebühr | Dabei handelt es sich um eine fixe monatliche Gebühr, die unabhängig von der Nutzung anfällt. Viele Broker haben die fixe Depotführungsgebühr jedoch mittlerweile abgeschafft. |
Transaktionskosten | Die Orderkosten bestimmen den Betrag, den der Depotinhaber für die Durchführung einer Order bezahlen muss. Nicht selten wird dabei ein bestimmter Prozentsatz des Ordervolumens berechnet. Bei niedrigem Trading-Volumen greift zudem oftmals eine Mindestgebühr. |
Limitgebühren | Das Setzen von Limits ist heute sehr wichtig, um Verluste zu vermeiden oder Gewinne zu sichern. Einige Broker verlangen dafür auch heute noch kleinere Gebühren, wobei es vor allem um Limitänderungen oder die Löschung eines Limits geht. |
Wer ein günstiges Depotkonto sucht, sollte also vor allem nach niedrigen Transaktionengebühren schauen. Je nach Nutzungsverhalten sind folgende Regelungen hilfreich:
- Kleines Volumen beim Trading = niedrige Mindestgebühr
- Hohes Volumen beim Trading = niedrige prozentuale Gebühr
Sollte ein Interessent nur Trades mit geringem Volumen ausführen, greift im Normalfall die Mindest-Ordergebühr. Aus diesem Grund sollte diese entsprechend niedrig liegen. Wer hingegen häufig Trades mit hohem Volumen durchführt, kann über die Mindestgebühr hinwegsehen und sollte lieber auf einen geringen Prozentsatz schauen.
Seite zwei: Regulierung und Einlagensicherung – wichtige Faktoren bei der Depotwahl