Büroimmobilien in Mittelstandsstädten für Investoren attraktiver als in den Top-7-Städten

Sogenannte „Mittelstandsstädte“ bieten Investoren ein günstigeres Risiko-Rendite-Profil als die deutschen Top-7-Metropolen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Immobilieninvestors Accom in Kooperation mit Bulwiengesa.

Blick auf Nürnberg: Prosperierende Mittelstädte bieten Investoren gute Anlagechancen.

Gemessen an der Volatilität der Mietniveaus und den Nettoanfangsrenditen sei das Risiko-Rendite-Profil in sämtlichen der Top-30 Mittelstandsstädte Deutschlands attraktiver als in den Top-7 Büromärkten, so die Untersuchung.

Die Analyse wurde durch den Immobilieninvestor und -dienstleister Accom und das Marktforschungsinstitut Bulwiengesa erstellt. Bei den Mittelstandsstädten handelt es sich demnach um die 30 deutschen B-Städte, die durch eine starke Präsenz von mittelständischen Unternehmen geprägt sind.

Günstigeres Risiko-Rendite-Verhältnis

Während die Top 7-Büromärkte eine Nettoanfangsrendite von unter vier Prozent bieten würden, liege diese in den Mittelstandstädten zwischen fünf und sechs Prozent.

„Gleichzeitig ist die Volatilität und damit das Risiko bei den zu erzielenden Mietpreisen in den Top-7 Städten signifikant höher als in den B-Städten mit starkem Mittelstand. Daraus ergibt sich für Anleger ein deutlich günstigeres Risiko-Rendite-Verhältnis in den international oft noch übersehenen Mittelstandsstädten im Vergleich zu den Top-7 Märkten“, kommentiert Stefan Kalmund, Geschäftsführer bei Accom.

Accom verfolgt laut Kalmund eine entsprechende Investmentstrategie und könne damit institutionellen Anlegern überdurchschnittliche Renditen in deutschen Mittelstandsstädten bieten.

„Die Datenlage ist eindeutig. Deutschland als dezentral strukturiertes Flächenland bietet andere Voraussetzungen als die meisten europäischen Märkte. Der deutsche Büroimmobilienmarkt ist in der Breite höchst interessant für internationale Investoren, nicht nur in den Top-7“, sagt Andreas Schulten, Vorstand von Bulwiengesa.

Überdurchschnittliche ökonomische Fundamentaldaten

Die 30 Mittelstandsstädte erwirtschafteten zusammen rund 60 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Im Vergleich verzeichne Berlin als Top-7-Standort einen Anteil von lediglich 3,5 Prozent.

Die Mittelstandsstädte weisen demnach auch über das Bruttoinlandsprodukt hinaus gute Fundamentaldaten, beispielsweise bei Beschäftigungsquoten und Bevölkerungswachstum, auf.  So habe im Schnitt die Arbeitslosigkeit in den Mittelstandsstädten in neun der letzten zehn Jahre unter dem Mittelwert der Top-7 gelegen.

Auch das durchschnittliche Wirtschaftswachstum der Mittelstandsstädte zwischen 2000 und 2014 habe den Mittelwert der Top-7 und die deutschlandweite Entwicklung übertroffen.

Einige Vertreter der Mittelstandsstädte hätten dabei einen besonders starken Anstieg der Wirtschaftsleistung verzeichnet, wie Kempten oder Ingolstadt. Dort habe das Wachstum ungefähr das Doppelte beziehungsweise das Viereinhalbfache des Durchschnitts der Top-7 erreicht.

Die absolute Wirtschaftskraft pro Kopf lag 2014 in Deutschland bei rund 36.000 Euro. Auch hier verzeichneten die Mittelstandsstädte im Schnitt mit 48.000 Euro um ein Drittel höhere Werte.

Accom Immobilien ist ein deutscher Immobilieninvestor und -dienstleister. Sie erwirbt gemeinsam mit institutionellen Investoren Gewerbeimmobilien in deutschen B-Städten mit starkem Mittelstand, sogenannten Mittelstandsstädten. Risikokategorien sind nach Angaben des Unternehmens Core+ und Value Add. Zusätzlich plane Accom die Auflage von Fonds für internationale, nationale und asiatische institutionelle Investoren. (bk)

Foto: Shutterstock

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