„Trotz der andauernden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Unsicherheit blickt rund jeder vierte Deutsche optimistisch ins neue Jahr und geht von einer verbesserten finanziellen Situation aus“, zitiert Kai Friedrich, CEO der European Bank for Financial Services (kurz: ebase®), aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage seines Hauses unter 1.000 über 18-Jährigen in Deutschland.
„Zwar ist die Zahl der Optimisten gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozentpunkte zurückgegangen, angesichts der schwierigen Lage kann dies aber eher als erfreuliche Stabilität gewertet werden.“ Eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation erwartet nur eine Minderheit, die Zahl der Pessimisten mit Blick auf das kommende Jahr hat sich nur geringfügig auf 16% erhöht (nach 14% in der Umfrage des Vorjahrs).
Mehrheit erwartet unveränderte Finanzsituation
Die deutliche Mehrheit von 60% der Befragten erwartet für das neue Jahr eine unveränderte finanzielle Situation, so das Ergebnis der Umfrage „Finanzielle Vorsätze 2021“ des Marktforschungsinstituts Toluna im Auftrag der ebase aus Aschheim bei München.
„Daraus lässt sich schließen, dass das Vertrauen der Deutschen in die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen groß ist, um die finanziellen Folgen der Pandemie zu lindern“, führt Friedrich weiter aus. Zugleich spiegele das auch die Hoffnung wider, die Pandemie im kommenden Jahr besiegen zu können. „In der Umfrage sticht die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen hervor, die zu mehr als der Hälfte von einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation im kommenden Jahr ausgehen“, resümiert Friedrich.
Deutsche wollen sich mehr um Finanzen kümmern
Hinsichtlich des Anlageverhaltens lässt sich feststellen, dass die Deutschen sich 2021 mehrheitlich selbst um ihre Finanzen kümmern wollen. Sie schätzen sich beim Thema Geldanlage nach wie vor als überwiegend konservativ ein (57%) und nur etwa 13% der Befragten bezeichnen die eigene Risikobereitschaft als (sehr) hoch. 17% der Befragten planen, mit etwas mehr Risikobereitschaft ins neue Jahr zu gehen, wohingegen 25% ihre Risikobereitschaft reduzieren wollen.
„Auch dies lässt auf eine derzeit erhöhte Vorsicht der Deutschen schließen“, erklärt Friedrich, „ebenso wie die Zahl derjenigen, die im neuen Jahr mehr sparen wollen, die aktuell auf rund 33% angestiegen ist. Dabei sind sich jedoch fast zwei Drittel der Befragten einig, dass Anlagen in Sparbuch oder Tages- und Festgeld derzeit nicht lohnen.“
Aktien-, Mischfonds und ETF im Fokus
Unter denjenigen, die nach einer höher-rentierlichen Anlageform suchen, stehen Aktien- und Mischfonds sowie ETFs im Vordergrund. Dabei ist festzustellen, dass mit zunehmendem Verdienst und Vermögen auch die Bereitschaft steigt, zu investieren, anstatt zu sparen. „Dies deckt sich weitgehend mit den Renditeerwartungen der Befragten“, fügt Friedrich an.
„Angesichts der überaus freundlichen Entwicklung an den Aktienbörsen in den letzten Monaten, nach den massiven Kursverlusten zu Beginn des Jahres, und offenbar auch in Erwartung einer erfolgreichen Einführung von Corona-Impfstoffen sind die Renditeerwartungen für Fonds und ETFs auch für das Jahr 2021 im Schnitt positiv.
ETF besonders gefragt
Unter denjenigen Befragten, die für 2021 Anlagen in Fonds erwägen, tendieren 85% zu Aktienfonds, 76% zu Mischfonds und 55% zu offenen Immobilienfonds. „Auffällig ist daneben das gewachsene Interesse an ETF-Investments“, betont ebase CEO Friedrich. „Rund 30% der Befragten können sich Neuinvestments in diesem Segment vorstellen, wobei auch hier die Jüngeren und die Besserverdienenden überdurchschnittlich hohe Quoten aufweisen“, so Friedrich weiter. Bei den dafür infrage kommenden Produkten sind Aktienindex- und Strategie-ETFs, wie etwa Short-DAX-Produkte, im Fokus.
Crowdfunding und Krypto-Assets holen auf
Neuartige Anlageformen wie Crowdfunding oder Krypto-Assets finden inzwischen ebenfalls mehr Beachtung. So ist der Anteil der Deutschen, die sich entsprechende Anlagen vorstellen können, auf rund 25% angestiegen. „Noch deutlicher hat sich das Interesse an digitalen Anlageformen, wie beispielsweise einem Robo Advisor, entwickelt“, erklärt Friedrich abschließend. Im Gegensatz zu den Vorjahren ziehen nunmehr rund 24% der Befragten in Betracht, im kommenden Jahr digitale Angebote zu nutzen.