Die Sachwertetochter der Commerzbank hatte einer eigenen Mitteilung zufolge die M31 bereits 2011 für ein Konsortium von institutionellen Investoren gegründet, hierüber 74,9 Prozent der Anteile an Amprion von RWE erworben sowie die Beteiligung als Assetmanager über zehn Jahre lang betreut.
Jetziger Verkäufer der Anteile von rund sechs Prozent ist demnach die Ärztliche Beteiligungsgesellschaft S.A. (AEBG), hinter der ein Konsortium von fünf Versorgungswerken unter Führung der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe steht. Die AEBG bleibt auch nach dem Verkauf der Beteiligung größter Anteilseigner der M31. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Fonds Klimavest wurde in Form eines European Long Term Investment Fund (ELTIF) aufgelegt. „Klimavest ist damit der erste offene Fonds, über den Privatanleger in den für die Umsetzung der deutschen Energiewende so wichtigen Bereich des Stromnetzes und dessen Ausbau investieren können“, so Fondsmanager Timo Werner. Die Bilanzsumme der Amprion GmbH lag per Ende 2024 bei rund 17,6 Milliarden Euro, das betriebliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei rund 1,2 Milliarden Euro.
Übertragungsnetz von rund 11.000 Kilometern
Mit der Beteiligung will Klimavest langfristig in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze in Deutschland investieren und erweitert das bisherige Portfolio aus Wind- und Solarparks um die Assetklasse Netzinfrastruktur. Stromnetze sind laut Commerz Real eine hoch regulierte Assetklasse, die Investoren eine stabile Verzinsung auf das gebundene Kapital bietet. Diese wird von der Bundesnetzagentur regelmäßig überprüft und anhand objektiver Kriterien festgelegt.
Amprion ist den Angaben zufolge Betreiber des zweitlängsten deutschen Stromübertragungsnetzes von insgesamt rund 11.000 Kilometern im Westen und Südwesten Deutschlands. Zudem errichtet das Unternehmen mit Sitz in Dortmund demnach direkte Verbindungen zu Offshore-Windparks in der Nordsee und ist mit Stromnetzen in den Niederlanden, in Luxemburg, Frankreich, Österreich und der Schweiz verbunden.
Damit spiele es eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und Europa. Bis Ende 2029 plant Amprion, circa 36,4 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung ihres Übertragungsstromnetzes zu investieren, so Commerz Real. Neben der M31 hält RWE Anteile von 25,1 Prozent an Amprion.