Exklusiv-Beitrag: Schwellenländer – aufstrebende Märkte, aufstrebende Gewinne?

Shanghai bei Sonnenaufgang
Foto: PantherMedia/WhiteMountMedia (YAYMicro)
Morgendämmerung in Shanghai: China müht sicjh um wirtschaftliche Normalität und mehr Wachstum.

Die Schwellenländer befinden sich in einem raschen Wandel – hinkten 2023 aber dennoch hinter den Industrieländern her. Spiegelt dies die Realität wider, oder verkennt der Markt die Chancen? Eine Spurensuche

Aktien und Fonds aus den Schwellenländeraktien standen einst hoch in der Gunst der Anleger. Doch der Glanz hat deutliche Kratzer bekommen. Manche Marktbeobachter sprechen bereits von einer „verlorenen Dekade“, vergleichbar mit den Jahren 1994–2004, die geprägt waren von der Asienkrise, die auf die Mexiko- und die Russland-Krise folgte. Zuletzt forderten vor allem hohe Zinsen, der starke US-Dollar und die schwächelnde Weltwirtschaft ihren Tribut.

Die Folge: In den vergangenen drei Jahren erzielte der MSCI World ein annualisiertes Plus von 9,2 Prozent, während sein Schwellenländer-Pendant MSCI Emerging Markets, das die Wertentwicklung der Aktien von 1.440 Unternehmen aus 24 Staaten widerspiegelt, sechs Prozent pro Jahr verlor. 2023 schafften die aufstrebenden Staaten zwar ein Plus von 9,8 Prozent. Dies lag aber deutlich unter dem MSCI World, der zum Jahresende 24,4 Prozent höher stand. Als Spielverderber zeigte sich: Rechnet man China das Reich der Mitte heraus, lag der Zuwachs bei 20 Prozent.

Geht es nach dem Gros der Experten, dürfte sich der im vergangenen Jahr begonnene Turnaround weiter fortsetzen. „Die Emerging Markets sehen fundamental vielversprechend aus. Das Wachstumsdifferential zwischen den Schwellenländern und den entwickelten Volkswirtschaften wird in diesem Jahr maximal ausfallen“, prognostiziert etwa Johannes Mayr, Chefvolkswirt des unabhängigen Vermögensverwalters Eyb & Wallwitz in München. Dies liege zum einen daran, dass in den entwickelten Volkswirtschaften die Konjunktur etwas an Fahrt verliere. Zudem ernten die Emerging Markets nach Meinung von Mayr in diesem Jahr die Früchte davon, dass sie früh angefangen haben, die Zinsen anzuheben: „Die Notenbanken vieler Schwellenländer befinden bereits im Zinssenkungszyklus, von diesen lockereren Finanzierungskonditionen sollten diese Wirtschaftsräume profitieren“.

„Äußerst attraktive zyklische Einstiegszeitpunkte“

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

1 2 3 4 5 6 7 8Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments