„Fonds für deutsche Aktien“ wird 65

Am 30. Oktober vor 65 Jahren wurde mit dem Fondak der erste deutsche Aktienfonds aufgelegt. Hätte man einem Neugeborenen 1950 einen Fondsanteil über umgerechnet 100 Euro in die Wiege gelegt, hätte der angehende Ruheständler heute ein zusätzliches Rentenpolster von 65.000 Euro.

Mathias Müller, Allianz Global Investors: „Der Fondak zeigt eindrucksvoll

In Zeiten, in denen traditionelle Sparformen sogar mit Verlusten verbunden sein können, dient der „Fonds für deutsche Aktien“ – kurz Fondak – damit nicht nur der kommenden Anlegergeneration als erfolgreiches Beispiel mit längster Historie.

Knapp die Hälfte der deutschen Staatsanleihen, die Anlegern lange Zeit als „sicherer Hafen“ galten, rentieren mittlerweile im negativen Bereich. Für ein Plus gewinnt das systematische Ansparen in Investmentfonds zunehmend an Bedeutung. Ob Anleger sich auf diesem Weg für einen 100prozentigen Aktienfonds wie den Fondak oder einen Investmentfonds mit geringerer Aktienquote entscheiden, sollte auf Grundlage einer professionellen Beratung vom Anlageziel und dem Ansparzeitraum abhängen.

Weitsicht in der Geldanlage

„Wer weiter sieht, kauft Fondak“ lautete der Werbeslogan der 50er Jahre. Der ist damit nach Ansicht von Mathias Müller, Leiter des europäischen Privatkundengeschäfts bei Allianz Global Investors, heute ebenso modern wie das Fondskonzept selbst: „Gut beraten ist, wer langfristig, breit gestreut und konsequent investiert und sich nicht durch kurzfristige Marktentwicklungen aus der Ruhe bringen lässt. Am besten gelingt dies durch regelmäßige Investitionen, z.B. durch einen Fondsparplan. Dann werden auch schwache Börsenphasen für günstige Anteilskäufe genutzt. Der Fondak zeigt eindrucksvoll, wie attraktiv langfristiges Anlegen in Aktien ist.“

Durchschnittliche Rendite von 10,5 Prozent

Seit 1950 hat der Fondak gute, aber auch negative Börsenjahre erlebt. Die Volatilität zeigt sich beispielsweise in einem euphorischen Aktienjahr 2003, auf das fünf Jahre später ebenso extreme Monate mit Minus-Vorzeichen nach dem Platzen der US-Immobilienblase und dem Bankrott von Lehman Brothers folgten. Langfristig hat der Fondak schwierige Zeiten wie diese mit einer durchschnittlichen Rendite von rund 10,5 Prozent pro Jahr seit seiner Auflage ausgeglichen. Bei einem regelmäßigen Sparplan in Höhe von umgerechnet 25 Euro und maximalem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent monatlich wäre ein Fondak-Sparer der ersten Stunde heute fast Millionär. Das Sparbuch kam selbst in den Hochzinsphasen der 90er Jahre nicht annähernd an diese Renditen heran.

„Über Generationen waren Deutsche fleißige Sparer. Doch bei Zinsen nahe Null müssen sie beim Stichwort ”Risiko” umdenken und den Spargroschen über längere Zeiträume mit höheren Renditechancen für sich arbeiten lassen“, unterstreicht Müller.

Weitsicht im Portfolio Management

Wichtig über so lange Zeitabschnitte sei die regelmäßige „Verjüngung“ des Portfolios durch aktives Management. Das betont Fondsmanager Ralf Walter, der den Fondak nach bewährtem Konzept seit Oktober 2012 managt, mit einem Beispiel: „Waren es vor fünf Jahren noch die Versorger im Deutschen Aktienindex (Dax), die zu einem Viertel der gesamten Dividenden beigetragen haben, ist es heute die Autoindustrie. Aber wie auch das jüngste Beispiel in diesem Sektor zeigt, ist und bleibt die kontinuierliche Beobachtung der Unternehmen und die aktive Selektion ausschlaggebend für den Erfolg.“

Seite 2: Portfolio technologielastiger

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