Frankfurter Immobilienmarkt profitiert von Brexit

Mit fast 4.000 Euro pro Quadratmeter ist die Finanzmetropole am Main schon jetzt eine der teuersten Großstädte Deutschlands. Durch den kommenden Zuzug diverser Finanzunternehmen infolge des britischen EU-Austritts könnten die Preise nun noch weiter angeheizt werden.

Wohnraum in Frankfurt könnte durch den Brexit bald noch teurer werden
Die Auswirkungen des Brexit könnten Wohnraum in Frankfurt am Main in Zukunft noch teurer werden lassen.

Laut dem Immobilienportal Immowelt.de belegt Frankfurt am Main mit Kaufpreisen von 3.930 Euro pro Quadratmeter im Median bereits jetzt den vierten Platz auf der Rangliste der teuersten Städte Deutschlands, und liegt nur noch hinter München, Ingolstadt und Freiburg.

Wahrscheinlich wird sich diese Situation noch verschärfen, da eine Reihe von internationalen Finanzunternehmen infolge des Brexit planen ihre Präsenz in der Mainmetropole stark auszubauen. Dabei ist die Rede von bis zu 10.000 neuen Stellen.

Kein Stadtteil ist wirklich kostengünstig

Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten, würde das einen neuerlichen Boom der Wirtschaftskraft Frankfurts bedeuten, und aller Voraussicht nach den kontinuierlichen Anstieg der Immobilienpreise in der Finanzmetropole beschleunigen.

Immowelt Frankfurt Eigentumswohnungen
Quelle: Immowelt, 2017

Von dieser Entwicklung sind fast alle Stadteile betroffen. Während der Quadratmeter Wohnfläche in gutbürgerlichen Vierteln wie dem Westend im Median über 6.000 Euro kostet, liegen die Preise auch in Vierteln wie Nord-West (3.020 Euro pro Quadratmeter), West (3.110 Euro pro Quadratmeter) und Oberrad (3.390 Euro pro Quadratmeter) nur knapp unter dem Durchschnitt.

Geringverdiener werden an den Stadtrand gedrängt

Wer günstigen Wohnraum im Umland Frankfurts sucht, der wird auch im Speckgürtel der Stadt nicht fündig oder muss in Städten wie Groß-Gerau (1.890 Euro pro Quadratmeter im Median) lange Wege und eine schlechtere Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel in Kauf nehmen.

Ein, durch den Brexit hervorgerufener, massenhafter Zuzug von internationalen Finanzunternehmen könnte neben der Wirtschaftskraft der Mainmetropole auch ihre Mietpreise ansteigen lassen, mit dem Nebeneffekt dass Gering- und Normalverdiener aus der Stadt verdrängt werden. (bm)

Foto: Shutterstock

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