Reederei Ernst Russ bleibt „vorsichtig optimistisch“

Containerschiff
Foto: PantherMedia/ EvrenKalinbacak
Ernst Russ ist hauptsächlich auf Containerschiffe spezialisiert (Symbolbild).

Die Reederei und Investmentmanagerin Ernst Russ AG (ehemals HCI Capital) hat im Jahr 2022 ein positives Geschäftsergebnis erzielt. Zuletzt hat sich das Geschäft indes deutlich eingetrübt.

Nachdem noch im ersten Halbjahr auf dem für die Ernst Russ-Gruppe relevanten Containerschifffahrtsmarkt sehr positive Handelsbedingungen vorherrschten, verschlechterten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Energiekrise sowie die steigenden Inflations- und Zinsraten, teilt das Unternehmen mit. In der zweiten Jahreshälfte 2022 sei es für alle Marktteilnehmer zu weitreichenden Veränderungen im maritimen Sektor gekommen, durch die sich die Containerschiffsmärkte deutlich eintrübten.

Insgesamt hat sich das Betriebsergebnis (EBIT) der Ernst Russ-Gruppe 2022 deutlich positiv entwickelt und beläuft sich auf 90,1 Millionen Euro (Vorjahr: 30,8 Millionen Euro). Das Konzernergebnis nach Steuern und vor Minderheiten beträgt 83,9 Millionen Euro (Vorjahr: 26,3 Millionen Euro). Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs stieg die Liquidität der Ernst Russ-Gruppe trotz der umfangreichen Rückführung von Schiffshypothekendarlehen auf 57,8 Millionen Euro an.

Die Konzerneigenkapitalquote erhöhte sich von rund 54,2 auf rund 73,2 Prozent. Vor diesem Hintergrund haben Vorstand und Aufsichtsrat der Ernst Russ AG beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 0,20 EUR pro Aktie vorzuschlagen, heißt es in der Mitteilung. Die Dividende kann nach Wahl der Aktionäre in bar oder in Form von Aktien der Gesellschaft geleistet werden.

Flottengröße von 30 Schiffen

„Für das Geschäftsjahr 2023 sind wir vorsichtig optimistisch, dass sich die Stimmung leicht aufhellt und sich die für uns relevanten Chartermärkte auf einem auskömmlichen Niveau stabilisieren. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass sich die konsolidierten Umsatzerlöse der Ernst Russ-Gruppe im Geschäftsjahr 2023 voraussichtlich in einer Bandbreite zwischen 180 und 200 Millionen Euro bewegen. Das Betriebsergebnis wird gemäß aktueller Prognose voraussichtlich in einer Bandbreite zwischen 57 und 77 Millionen Euro liegen“, sagt Robert Gärtner, Vorstand der Ernst Russ AG.

Die Prognose basiert auf einer planerischen Flottengröße von durchschnittlich rund 30 Schiffen und auf der Annahme einer fortlaufend stabilen Entwicklung der Chartermärkte. Dementsprechend ergänzt aktuell das gemeinschaftlich in einem Joint Venture mit Eimskip erworbene 1.025-TEU-Containerschiff „Bakkafoss“ die Flotte.

Ernst Russ zählte unter dem früheren Namen HCI einst zu den größten Emissionshäusern geschlossener Fonds mit dem Schwerpunkt Schiffsbeteiligungen, hat das Publikums-Neugeschäft aber schon vor geraumer Zeit aufgegeben.

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