Um fast acht Prozent – oder knapp 3,7 Prozent pro Jahr – sind die Neuvermietungsmieten im Hamburger Bestand frei finanzierter Wohnungen seit April 2007 angestiegen. Das hat die aktuelle Auswertung des vom Hamburger Beratungsunternehmen F+B Forschung und Beratung Mitte November herausgegebenen Marktmieten-Monitor für die Hansestadt ergeben.
Im Vergleich zu 2005, also innerhalb von vier Jahren, liegt der Mietenanstieg F+B zufolge sogar bei zehn Prozent. Der Mietenanstieg habe sich trotz der Krise noch beschleunigt. Im gleichen Zeitraum hätten sich die allgemeinen Lebenshaltungskosten nur um 6,9 Prozent erhöht. Somit seien in Hamburg die Mieten bei Neuvermietung 1,5 mal stärker angestiegen als die Lebenshaltungskosten.
Im Rahmen der Untersuchung werden von den Hamburger Forschern seit 2005 die Mieten aller öffentlich angebotenen Wohnungen verglichen. Im vergangenen Jahr waren es laut F+B rund 50.000 Neuvermietungen. Zur besseren Vergleichbarkeit der Wohnungsangebote und Mieten benutzte man eigenen Angaben zufolge für die Analyse dieselben Methoden, die auch von Bundesbank und Statistischem Bundesamt für Immobilienindizes verwendet werden.
Eine Bestätigung der Analyse finde sich im neuen Hamburger Mietenspiegel 2009, der heute veröffentlicht wurde. Danach läge der Anstieg der Neuvermietungsmieten deutlich höher als die Mieterhöhungen, die der neue Hamburger Mietenspiegel im Vergleich zum Vormietenspiegel 2007 registrieren dürfte.
Damit werde einerseits die wichtige Schutzfunktion des Mietenspiegels in engen Märkten wie Hamburg für Bestandsmieter deutlich. Andererseits würden aber auch die Folgen des seit Jahren rückläufigen Wohnungsbaus und der damit verbundenen Wohnungsknappheit deutlich.
Die Wohnungsmarktforscher weisen daraufhin, das Leidtragende dieser Entwicklung der Neuvermietungsmieten vor allem zuwandernde Neumieter in Hamburg sind, die nach dem Senatskonzept „Wachsen mit Weitblick“ für die Hansestadt gewonnen werden sollen. Leidtragende seien auch die Starter-Nachfrager, Haushalte also, die erstmals eine Wohnung suchten. Sie alle müssten deutlich höhere Mieten entrichten. Die Attraktivität Hamburgs, so F+B, könne darunter leiden. (te)
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