Offene Immobilien-Spezialfonds mit 3,2 Prozent Ausschüttung pro Jahr seit 2013

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Foto: Intreal / Fotograf: M. Kuhn
Michael Schneider, Intreal: "Immobilienfonds müssen künftig sogar noch höhere Renditen erwirtschaften."

Offene Immobilien-Spezialfonds haben in den vergangenen zehn Jahren insgesamt knapp 3,2 Prozent Ausschüttungen pro Jahr geleistet. Das ergab eine Auswertung von Bundesbank-Zahlen durch die Service-KVG IntReal, deren Fonds über diesem Mittelwert liegen.

Spezialfonds sind laut Gesetz semi- und professionellen Investoren ab Mindestbeteiligungen von wenigstens 200.000 Euro vorbehalten. Nicht selten liegt die Einstiegshürde im siebenstelligen Bereich. Während die Gesamtheit der Fonds über die letzten zehn Jahre im Schnitt 3,19 Prozent Ausschüttung pro Jahr erreichte, überschritten die Immobilien-Spezialfonds von Intreal mit 4,14 Prozent pro Jahr die Vier-Prozent-Marke, teilt das Unternehmen mit.

Der Bundesbankstatistik liegt für 2022 ein Nettofondsvermögen von 166 Milliarden Euro zugrunde. Das Nettofondsvermögen der von Intreal administrierten offenen Immobilien-Spezialfonds im Geschäftsbereich Partnerfonds beläuft sich den Angaben zufolge auf 22,2 Milliarden Euro und steht damit für rund 13,4 Prozent des Gesamtmarktes. In Summe flossen den institutionellen Anlegern der Intreal-Fonds im Jahr 2022 rund 711 Millionen Euro Ausschüttungen zu, 2021 waren es 824 Millionen Euro.

Intreal fungiert bei ihren Fonds als Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG), übernimmt also hauptsächlich die administrativen und aufsichtsrechtlichen Verpflichtungen. Das Asset Management obliegt regelmäßig dem betreffenden Fondspartner. Michael Schneider, Geschäftsführer der Intreal, kommentiert: „Ich erkläre mir die Überperformance vor allem dadurch, dass unsere Fondspartner und wir uns jeweils auf unsere Kernkompetenzen fokussieren und dass unsere Fondspartner in stärkerem Maß auf Nutzungsarten setzen, die im Betrachtungszeitraum besser performt haben als der Marktdurchschnitt. Beispiele sind dafür die Nutzungsarten Logistik, Wohnen oder lebensmittelgeankerter Einzelhandel. Darüber hinaus können unsere aktiven Manager und ausgewiesenen Spezialisten offensichtlich auch in besonderem Maße Performance- und Ausschüttungsmehrwerte für ihre Investoren generieren.“

„Ausschüttung entscheidendes Kriterium für Institutionelle“

Schneider weiter: „Die Ausschüttung ist für institutionelle Investoren ein entscheidendes Kriterium, da viele Akteure in dieser Gruppe selbst laufende Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen haben, beispielsweise aufgrund von Pensionsansprüchen oder Leistungszusagen im Rahmen von Versicherungsverträgen.“ Inwieweit in der Auswertung jeweils auch thesaurierende Fonds enthalten sind, die erwirtschaftete Überschüsse also nicht ausschütten, sondern ganz oder teilweise reinvestieren und damit die Gesamt-Ausschüttungsquote drücken, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Auch die jeweiligen Tilgungsquoten sind nicht Bestandteil der Auswertung.

Die genannten Ausschüttungsrenditen reflektieren das Niedrigzinsumfeld der letzten zehn Jahre noch sehr stark, so Intreal. Mit Blick auf die Zukunft sagt Schneider: „Immobilienfonds müssen künftig sogar noch höhere Renditen erwirtschaften, weil die Verzinsung von konkurrierenden Anlagen wie Anleihen gestiegen ist. Mit dem ,Renditeaufschlag‘, der so genannten Illiquiditätsprämie, wird die Tatsache abgebildet, dass Immobilien weniger liquide sind als beispielsweise börsennotierte Anleihen. Ich rechne damit, dass die Fonds das auch erreichen werden. Viele der von uns administrierten Immobilien verzeichnen hohe Mietsteigerungen, gleichzeitig werden Ankäufe wieder günstiger.“

In die Auswertung der Intreal-Fonds flossen alle offenen Immobilien-Spezialfonds ein, die Intreal im Geschäftsbereich „Partnerfonds“ administriert und für die sie als KVG fungiert. Die Auswertung der Branchenzahlen fußt auf der Bundesbankstatistik. Für diese Auswertung wurden Intreal zufolge die Zahlen für alle offenen Immobilien-Spezial-AIF herangezogen.

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