One Group: Herbe Verluste für Anleger von ProReal Europa 9 und Europa 10

Bauhelm und Baupläne vor Kränen
Bildagentur PantherMedia / ArturVerkhovetskiy
Neubau-Projektentwicklung (Symbolbild).

Die Anleger der Vermögensanlagen ProReal Europa 9 und Europa 10 verlieren voraussichtlich den Großteil ihres eingesetzten Kapitals. Eine Verzinsung beziehungsweise Zinsen darauf dürfen sie ebenfalls nicht erwarten.

Das geht aus zwei nahezu wortgleichen Pflichtmitteilungen der Emittenten hervor, die über die Website der Finanzaufsicht BaFin verbreitet wurden. Die Anleger erhalten demnach weniger als fünf Prozent des Nominalbetrags zurück. Die Emittenten hatten schon im März 2024 vor einem möglichen Zahlungsausfall gewarnt.


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Hintergrund: Das Kapital der von der One Group vertriebenen Namensschuldverschreibungen war von den beiden Emittenten mittelbar in Projektentwicklungen der One-Group-Mutter Soravia investiert worden, in erster Linie Wohnungsbau. Die Projektgesellschaften beziehungsweise eine zwischengeschaltete Zweckgesellschaft als einzige Darlehensnehmerin wurde von dem allgemeinen Zinsanstieg ab Frühjahr 2022 und der anschließenden Immobilienkrise jedoch kalt erwischt und musste Insolvenz anmelden.

Forderungen an Investor verkauft

Im Insolvenzverfahren der einzigen Darlehensnehmerin der beiden Emittenten ist die mögliche Veräußerung der der Darlehensnehmerin gehörenden Forderungen gegen verschiedene Projektgesellschaften daran gescheitert, dass der potenzielle Investor an dem Erwerb zu den von dem Sachwalter angebotenen Bedingungen kein Interesse hatte, heißt es in den Mitteilungen.

Die Emittenten habe daher ihre Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren zurückgenommen und die gegen die Darlehensnehmerin bestehenden Forderungen direkt an diesen Investor veräußert. Hierdurch wird nach Einschätzung der Emittenten sichergestellt, dass die Anleger bis voraussichtlich Mitte 2027 einen Teil ihres investierten Kapitals zurückerhalten.

Keine weiteren Einnahmen

Die Emittenten werden aus dem Forderungsverkauf im Wege verschiedener Teilzahlungen Erlöse von insgesamt mindestens 6.220.606 Euro (ProReal Europa 9) beziehungsweise 10.779.394 Euro (ProReal Europa 10) erzielen, so die Ankündigung. Dies liegt den Mitteilungen zufolge höher als die Beträge, die der jeweiligen Emittentin auf der Grundlage des ursprünglich angedachten Insolvenzplans beziehungsweise im Fall der Fortführung des Insolvenzverfahrens zufließen würden.

Infolge des Forderungsverkaufs werde die Emittentin über den Kaufpreis hinaus keine weiteren Einnahmen erzielen und daher in Abhängigkeit von ihren fortlaufenden Kosten bezogen auf den Nominalbetrag der Vermögensanlage weniger als fünf Prozent an die Anleger zahlen können, heißt es in den Mitteilungen. Zahlungen auf bereits entstandene oder noch entstehende Zinsansprüche der Anleger werde die jeweilige Emittentin nicht leisten können. Die Emittenten und der Investor haben die beiden Kaufverträge über die jeweilige Forderung demnach am 14. März 2025 geschlossen.

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