Mehr Regulierung: Vermittler geraten zunehmend unter Druck

Digitalisierung und Niedrigzinsphase haben einen großen Einfluss auf den Vertrieb. Insbesondere Berater sind von den damit verbundenen Umwälzungen in der Branche betroffen. Mit den neuesten Regulierungen kommen weitere Belastungen auf Vermittler zu. Die Wald-Kolumne

Matthias Wald Swiss Life
„Die von der IDD geforderten zusätzlichen Informations- und Dokumentationsauflagen werden den Vertrieb nicht nur teuer zu stehen kommen, sondern auch sehr viele zeitliche Ressourcen binden.“

Auf dem Vermittlermarkt herrscht eine Umbruchstimmung. Die Digitalisierung ändert den Beratungsprozess und verlangt nach hohen Investitionen in die IT-Infrastruktur. Die Niedrigzinsphase übt einen großen Einfluss auf den Vertrieb und die Margen aus.
Nicht zuletzt bereitet die Verschärfung der Regularien den Vermittlern Kopfzerbrechen.

Mifid II, Paragraf 34f beziehungsweise Paragraf 34i der Gewerbeordnung (GewO) und das Lebensversicherungs-Reformgesetz üben einen starken Druck aus. Mit IDD und Solvency II kommen neue Aus- und Weiterbildungspflichten auf Vermittler zu, Anpassungen im Compliance-Management, zusätzliche Informations- und Dokumentationsauflagen sowie eine Offenlegung der Provisionsvergütung.

IDD belastet Vermittler

Insbesondere die Änderungen im Rahmen der IDD erhitzen die Gemüter. Die IDD muss bis zum 23. Februar 2018 in nationales Recht umgesetzt werden. Vertriebe müssen im Rahmen der IDD mit weitreichenden Änderungen rechnen, die sowohl finanzielle als auch zeitliche Ressourcen binden.

Der am 21. November 2016 vorgelegte Referentenentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zur Umsetzung der IDD sieht unter anderem die gesetzliche Verankerung des Provisionsabgabeverbots, die Einführung eines „Honorar-Versicherungsberaters“ und die Abschaffung von hybriden Vergütungsmodellen vor. Diese Punkte haben zum Ziel, den Verbraucherschutz zu stärken.

IDD-Umsetzung kostet 500 Millionen Euro pro Jahr

Laut seinen Kritikern verfehlt jedoch der Referentenentwurf in seiner jetzigen Form nicht nur die Zielsetzung, den Verbraucher zu schützen, sondern bürdet den Geschädigten (Verbraucher und Vermittler) auch die Kosten der Umsetzung auf. Das Ministerium beziffert den erwarteten Aufwand für die Wirtschaft auf rund 500 Millionen Euro pro Jahr.

Seite zwei: Neue Aus- und Weiterbildungspflichten

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